Die im Februar 2020 erschienene Gemeinschaftsstudie von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung „Branchenfokus Möbel 2020“ analysiert die gesamte Branche auf Markt- und Distributionsebene, zeigt die Onlinemarktentwicklung auf und gibt eine Übersicht über die wichtigsten Warengruppen im Möbelmarkt. Im Rahmen der ECC WEBINAR DAYS werden Max-Henrik Fabian und Uwe Krüger in ihrem Webinar darüber sprechen, wie sich die Coronakrise auf die Möbelbranche auswirken könnte. Vorab durften wir in einem Interview bereits erfahren, auf was die Teilnehmer*innen sich freuen können.
Was waren die wichtigsten Erkenntnisse des Branchenfokus Möbel 2020?
Der Wohnmöbelmarkt hat, ebenso wie Einrichtungsbedarf insgesamt, 2019 ein überraschendes und gleichzeitig beeindruckendes Ergebnis hingelegt - ein knapp zweiprozentiges Plus hat die Branche zuletzt vor drei Jahren gesehen. Damit wären, zumindest auf der höchsten Aggregationsebene des Gesamtmarktvolumens, die Zeichen in Richtung Stabilisierung gesetzt, wäre da nicht der „Schwarze Schwan“ Corona. Ein „Schwarzer Schwan“ ist ein nicht vorhersehbares exogenes Ereignis, welches das eigentlich erwartbare Branchengeschehen komplett umkrempelt.
Welche Auswirkungen des „Schwarzen Schwans“ Corona auf die Möbelbranche können jetzt schon beobachtet werden?
Die Auswirkungen der Coronakrise wie Ladenschließungen und daraus resultierende massive Umsatzausfälle bringen erhebliche Unruhe in das schon länger angespannte Wettbewerbsumfeld Möbel bzw. Home & Interior. Der Hyperwettbewerb wird wie ein Prozessbeschleuniger auf die Bedrängung des mittelständisch strukturierten Möbelhandels wirken. Die Tendenz der Zurückdrängung kleinerer Wettbewerber ist allerdings schon vor dem Schwarzen Schwan erwartet bzw. befürchtet worden.
Sind Umsatzeinbußen zu erwarten und wenn ja, wie groß werden diese sein?
Natürlich stehen Umsatzeinbußen im Vordergrund, schließlich wird der bedeutende Teil des Möbelangebots im stationären Handel durch die Schließung beeinträchtigt. Umsatzanreize sind nicht auszumachen, selbst wenn der Rückzug in die Überschaubarkeit des privaten Wohnraums sicherlich eigentlich auch Käufe generieren dürfte. Per Saldo ist ein dickes rotes Minus zu erwarten, zumal die Onlineaktivitäten der Branche oftmals nicht weit genug vorangeschritten sind, um Teile der Umsatzverluste im Wege des Distanzhandels zu kompensieren.
Wie kann den Umsatzeinbußen entgegengetreten werden? Gibt es Mittel und Wege für die Akteure der Branche, um den Schaden so gering wie möglich zu halten?
Da die Coronakrise eine Mischung aus Angebots- und Nachfragekrise ist, sind grundsätzlich Gegenmaßnahmen mit Ansatz auf beiden Seiten des Marktes denkbar. Dem Handel bleibt im Wesentlichen die Option, den Fixkostenblock „irgendwie“ zu bedienen, die Stammkundschaft gezielt anzusprechen und die „lieferlose“ Zeit durch Aktionen zu verkürzen. Ein wenig entspannt, dass die branchentypischen mehrwöchigen Liefertermine helfen, den Übergang in die hoffentlich baldige Normalisierung zu stemmen.
Worauf dürfen sich die Teilnehmer*innen des Webinars besonders freuen?
Der Möbelmarkt wird in vielen Facetten vorgestellt, seine frühere und heutige Bedeutung durchleuchtet und quantifiziert. Außerdem wird kurz der Stand der Onlinebedeutung angesprochen. Patentrezepte für die aktuelle Krisenbewältigung gibt es dagegen nicht.
Wenn Sie gerne an dem Webinar teilnehmen wollen, dann gelangen Sie hier zur Anmeldung.