Das öffentliche Interesse am Thema Blockchain ist seit Jahren hoch, auch Handel und Konsumgüterindustrie beschäftigen sich zunehmend mit der Technologie und ihren Vorteilen. Doch noch wird die Blockchain-Technologie lange nicht flächendeckend in Handel und Konsumgüterindustrie genutzt. Woran das liegt und wie es mit Blockchain im Handel weitergeht, zeigen die neuesten Ergebnisse des Consumer Barometers von IFH KÖLN und KPMG.
Herausforderungen: Wille, Netzwerk, Daten
Die größten Hürden bei der Implementierung der Blockchain-Technologie sind häufig der mangelnde Wille zur vollständigen Umsetzung und fehlende Netzwerke. Eingefahrene Managementstrukturen verlangsamen Prozesse, denn die laufenden Systeme funktionieren gut. Daher bestehen sehr hohe Anforderungen an Blockchain-Lösungen, denn der Einsatz soll dem Unternehmen vor allem Mehrwerte einbringen. An dieser Stelle ist der Netzwerkgedanke ein zentraler Aspekt, da es gilt, Barrieren zu verringern und das Thema gemeinsam voranzutreiben, um schneller zu einer erfolgversprechenden Anwendung zu gelangen. Die sehr aktive Start-up-Szene eröffnet hierbei durch neue Ideen und innovative Geschäftsmodelle neue Nutzungsmöglichkeiten. Ein funktionierendes Netzwerk kann helfen, Kontakte zu knüpfen, Mitarbeiter zu rekrutieren, Schulungen zu organisieren und gemeinsam zu lernen. Eine weitere große Barriere ist die teils ungenügende Standardisierung der Daten, die die in der Blockchain zusammenarbeitenden Unternehmen einbringen: Je mehr Firmen oder Abteilungen involviert sind, desto größer ist meist die Bandbreite der Datenformate. Dies erschwert die Sicherstellung von Datenqualität und -validität.
Einsatz von Blockchain erfordert Überdenken bestehender Geschäftsmodelle
Die Blockchain befindet sich aktuell in der Experimentierphase. Dabei kommen laut Gartner Blockchain Spectrum Prototypen oft nicht über eine Optimierung bestehender Datenmanagementsysteme hinaus. Um noch bessere Lösungen nutzen zu können, müssen Entscheider zunehmend bereit sein, ihre Geschäftsmodelle zu verändern. Somit markiert 2019 erst den Anfang der tatsächlichen Integration von Blockchains in Unternehmensprozesse und Geschäftsmodelle auf Basis neuer Strukturen und Rahmenbedingungen.
„Der flächenhafte Einsatz der Blockchain-Technologie im Handel steckt noch in den Kinderschuhen. Viele Ideen und Einsatzoptionen der Blockchain in Unternehmen scheitern an einer Formulierung klarer Ziele oder der Messbarkeit des ROI. Hier gilt für innovative Unternehmen die Devise „fail faster“. Werden Sie Vorreiter, testen Sie neue Ansätze und definieren Sie Etappenziele, um kleine Erfolge zu feiern“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN.
Sie möchten mehr über Status quo, Use Cases und Barrieren der Blockchain-Technologie in Handel und Konsumgüterindustrie erfahren? Die ausführlichen Ergebnisse können unter www.kpmg.de/consumerbarometer heruntergeladen werden.