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Gesamtmarkt Bürowirtschaft verzeichnet nach Verlusten im ersten Coronajahr im Jahr 2021 leichtes Umsatzplus. Überraschender Gewinner sind Büromöbel, insbesondere Sitzmöbel. Langfristig weiterhin auf Wachstumskurs bleibt Software, während PBS-Artikel durch die voranschreitende Digitalisierung weiter verlieren.

Der Markt rund um Bürowirtschaft blickt auf zwei durchwachsene Jahre zurück. Nach einem Umsatzrückgang von 5,5 Prozent im ersten Pandemiejahr 2020, verzeichnet die Gesamtbranche 2021 wieder ein leichtes Umsatzplus (1,1 %). Das resümiert der neue Branchenfokus Bürowirtschaft des IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung, der insbesondere die Auswirkungen des Arbeitens im Homeoffice für die Branche analysiert. Im Angesicht des zunehmenden Remote-Arbeitens ist es wenig überraschend, dass Software nach wie vor kontinuierlicher Umsatztreiber ist und über die Hälfte des Gesamtmarktes (53,1 %) ausmacht. Überraschungsgewinner sind Büromöbel, die 2021 als einziger Teilmarkt über dem Vorkrisenniveau von 2019 liegen und mit einem robusten Wachstum von über 10 Prozent die Verluste aus 2020 bedeutend überwinden konnten.

„Unser aller Arbeitsalltag hat sich in den letzten beiden Jahren der Coronapandemie stark verändert. Das hat auch Auswirkungen auf die Umsatzstrukturen in der Bürowirtschaft, die klassischerweise überwiegend auf die gewerbliche Nachfrage ausgerichtet ist. In der Pandemie kam jedoch der Nachfrage der privaten Haushalte eine größere Bedeutung zu, die für ihr Homeoffice Möbel und Bürobedarf erwarben. Homeoffice ist kein kurzzeitiger Trend, sondern die neue Arbeitsrealität,“ so Christoph Lamsfuß, Senior Consultant am IFH KÖLN.

Investitionen in Büromöbel bleiben hoch

Infolge der Pandemie hat sich die Nachfrage der privaten Haushalte nach Büromöbeln stark nach oben bewegt. So konnten Verluste aus dem B2B-Geschäft teilweise abgefedert werden. Erwerbstätige, die 2021 im Homeoffice tätig waren, haben im vergangenen Jahr durchschnittlich rund 200 Euro für Büromöbel für ihr Homeoffice ausgegeben. Zum Vergleich: 2019 lagen die Ausgaben noch bei 125 Euro. Eine Entwicklung, die bleibt, denn für das laufende Jahr 2022 werden ähnlich hohe Investitionen in Büromobiliar für zuhause geplant. Darüber hinaus haben sich auch die Kräfteverhältnisse im Bereich der Büromöbel geändert: Während in den vergangenen Jahren stets Schreibtische den größten Umsatz einbrachten, liegen 2021 erstmals Bürositzmöbel vorne mit einem erstaunlichen Plus von rund 25 Prozent.

Digitalisierungstrend: Software gewinnt – PBS verliert

In den beiden Teilmärkten PC-Hardware und Software verstärkt die Coronapandemie dagegen die Trends, die auch schon vor der Krise zu beobachten waren. Während PBS-Artikel (Papier, Büroartikel, Schreibwaren) starke Umsatzeinbrüche verzeichnen (2020: -11,3 % bzw. 2021: -2,8 %), bleibt der Markt mit 11,3 Milliarden Jahresumsatz (2021) trotz des sich seit Jahren haltenden Abwärtstrends weiterhin ein Schwergewicht in der Bürowirtschaft. Mit Abstand der größte Teilmarkt insgesamt ist dagegen Software mit einem Gesamtmarktvolumen von 30 Milliarden Euro (2021). Eine Entwicklung, die sich fortführen wird. So wird der Umsatz mit Software-Produkten in der Bürowirtschaft 2026 voraussichtlich bei rund 36 Milliarden liegen.

„Der Peak bei der Anzahl fester Büroarbeitsplätze ist erreicht und wird langfristig deutlich zurückgehen. Die Zukunft bringt dagegen einen erhöhten Bedarf an neuen Raumkonzepten mit flexibel ausgestalteten Arbeitsplätzen, schallisolierten (Video-) Telefonboxen, hybriden Konferenzräumen und vieles mehr. Hier schlummert Potential für die Branchen rund um das Büro,“ so Dr. Berentzen, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung, zu den Ergebnissen der Studie.

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Grafik der Umsatzentwicklung in der Bürowirtschaft

Daten und Grafiken aus dieser Pressemitteilung dürfen nur im Rahmen journalistischer oder redaktioneller Zwecke genutzt werden. Die werbliche und kommerzielle Nutzung sowie Aufbereitung für eine vertragsbasierte Weitervermarktung sind untersagt. Dies gilt insbesondere für Statistikportale.

Über die Studie

Der „Branchenfokus Bürowirtschaft“, Jahrgang 2022, des IFH KÖLN in Kooperation mit der BBE Handelsberatung liefert folgende Daten:

  • Marktvolumen auf Endverbraucherebene 2012 bis 2021
  • 14 Warengruppen* – Entwicklung, Wachstumstreiber
  • Vertriebswegeprofile, Vertriebsstrukturen 2012 bis 2021
  • 9 Vertriebsformate – Entwicklung, Wachstumstreiber
  • Marktprognose 2022 bis 2026
  • Onlinebefragung von Konsument:innen zu Investitionen in Büromöbel 2019-2022

* Die 14 Warengruppen sind wie folgt. PBS-Artikel: Verbrauchsmaterial, Büroarbeitsplatzzubehör, Schreibgeräte, Bürokommunikationsgeräte, Spezialpapiere, Briefumschläge und Papierausstattungen, Ordnungs- und Archivierungsartikel, Kalender, Ansichts-, Glückwunsch-, Trauerkarten, sonstige Papierwaren. Büromöbel: Bürositzmöbel, Schreibtische/Beistelltische, Büroschränke und sonstige Büromöbel.

Die komplette Studie kann über den IFH Shop erworben werden.

Über die BBE Handelsberatung

Die BBE Handelsberatung mit Hauptsitz in München und Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Köln, Leipzig und Erfurt berät seit mehr als 60 Jahren Handelsunternehmen aller Betriebsgrößen und Betriebsformen, Einkaufskooperationen, Verbundgruppen und die Konsumgüterindustrie sowie die Immobilienwirtschaft und Kommunen. Im Verbund mit IPH Handelsimmobilien und elaboratum New Commerce Consulting reicht das Beratungsportfolio der 170 Branchen-, Standort-, E-Commerce- und Immobilien-Experten von Strategieentwicklung, Markt- und Standortanalysen, Image- und Kundenforschung bis hin zu Projektentwicklung und Centermanagement. Analyse- und Prognosemethoden werden kontinuierlich optimiert, Wissenschaft und Praxis verzahnt, um auf diese Weise kompetent Handlungsempfehlungen geben zu können.

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