Die aktuelle APOkix-Befragung des IFH KÖLN zeigt: Apothekenleiter*innen stehen dem Apothekenstärkungsgesetz skeptisch gegenüber. Anpassungen werden vor allem im Rahmen des EU-weiten Versandhandels gefordert. Die Konjunkturindizes zur Geschäftslage und
-erwartung steigen nach Jahrestief wieder.
Das Apothekenstärkungsgesetz soll eigentlich die Lage der Vor-Ort-Apotheken verbessern. Neben den einschlägigen Branchenverbänden kritisieren auch Apothekenleiter*innen die geplante Apothekenreform. Sie sehen darin keine Stärkung der Apotheken und bezweifeln, dass die Regelungen, z. B. in puncto Wettbewerb aus dem EU-Ausland, deutliche Verbesserungen mit sich bringen. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage des IFH KÖLN, für die über 200 Apothekenleiter*innen nach ihrer Meinung zur geplanten Reform befragt wurden.
Große Kritik beim Thema EU-Versand
53 Prozent der befragten Apothekenleiter*innen bewerten das Apothekenstärkungsgesetz und die Sammelverordnung insgesamt negativ. 36 Prozent sind weiterhin unentschlossen, was sie überhaupt von der Reform halten sollen. Positiv bewertet werden von den APOkix-Teilnehmern die geplanten Regelungen zur Vergütungserhöhung bei Notdiensten, zur Rx-Gleichpreisigkeit im GKV-Bereich sowie der freien Apothekenwahl.
Jedoch glauben die Apothekenleiter*innen nicht, dass die Regelungen für eine angemessene Apothekenhonorierung, zur Entlastung der Kosten im Gesundheitswesen oder Stärkung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung beitragen. Auch ausgeglichenere Wettbewerbsbedingungen der Vor-Ort-Apotheken gegenüber dem Versandhandel aus dem EU-Ausland erwarten lediglich 37 Prozent der Befragten.
Nach Jahrestiefstwerten: Konjunkturindexwerte steigen wieder
Der Monat August stimmt die befragten Apothekenleiter*innen endlich wieder optimistischer. Der Indexwert für die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage steigt im August um 5,2 Punkte auf 81,1 Punkte. Auch die erwartete Geschäftslage beurteilen die Apothekenleiter*innen nun wieder positiver. Das Stimmungsbild erreicht im August 59,9 Indexpunkte bezogen auf die kommenden 12 Monate. Der Wert liegt damit weiterhin ganze zehn Indexpunkte unter dem Vorjahr.
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 53 Prozent der befragten Apothekenleiter*innen bewerten das Apothekenstärkungsgesetz und die Sammelverordnung negativ.
- 36 Prozent sind weiterhin unentschlossen, was sie überhaupt von der Reform halten sollen.
- 64 Prozent glauben nicht, dass ausgeglichenere Wettbewerbsbedingungen der Vor-Ort-Apotheken gegenüber dem Versandhandel aus dem EU-Ausland gegeben sein werden.
- Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage steigt im August auf 81,1 Punkte.
- Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftslage steigt im August auf 59,9 Punkte.
Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber*innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im August wurden im Zeitraum vom 29.07.2019 bis zum 12.08.2019 222 Apothekenleiter*innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Zusatzfrage in diesem Monat behandelte das Thema „Apothekenstärkungsgesetz“. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag. Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können unter www.apokix.de kostenfrei heruntergeladen werden.