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Apothekerschaft kritisiert Apothekenreform: Themen größtenteils relevant, Umsetzungspläne aber mit Mängeln. Höheres Honorar gefordert, kostenneutrale Umverteilung keine Lösung. Skepsis gegenüber Zweigapotheken. Konjunkturindizes sinken.

Der Entwurf zum Apothekenreformgesetz (ApoRG) des von Prof. Dr. Karl Lauterbach geleiteten Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wird von Seiten der Apothekerschaft scharf kritisiert. So fühlen sich 97 Prozent der im Juli für den Apothekenkonjunkturindex (APOkix) befragten Apothekeninhaber:innen bei der Apothekenreform übergangen und nicht wertgeschätzt. Der Zielsetzung, die flächendeckende Versorgung auch in ländlichen und strukturschwachen Gebieten zu sichern, werde der im Juni vorgelegte Gesetzentwurf nach Meinung von 98 Prozent der Befragten nicht gerecht. Vielmehr erwarten 95 Prozent, dass sich das Apothekensterben beschleunigen werde, wenn die Reform wie geplant umgesetzt werde. Insgesamt bewerten 93 Prozent den Gesetzentwurf als ungenügend oder mangelhaft.

Umfassende Kritik an Ausgestaltung – (kostenneutrale) Umverteilung im Fokus

In der Kritik stehen weniger die Reformthemen selbst: Zwei Drittel der befragten Apothekeninhaber:innen (66 %) sind der Meinung, dass sich die Reformpläne grundsätzlich den richtigen Themen widmen, die Ausgestaltung aber deutlichen Verbesserungsbedarf aufweise. Besonders deutlich äußert sich dies bei der (kostenneutralen) Umverteilung von Honorarbestandteilen – 90 Prozent der Befragten erachten das Thema als wichtig, aber nicht gut umgesetzt – sowie den Möglichkeiten jährlicher Honoraranpassungen (86 %), der Finanzierung einer höheren Notdienstvergütung und der Apothekenöffnung/Arzneimittelabgabe ohne Anwesenheit von Approbierten vor Ort (je 75 %). Mit Blick auf das Apothekenhonorar fordern die Befragten eine generelle Erhöhung, um Kostensteigerungen decken und Investitionen tätigen zu können. Neben aller Kritik enthält der Gesetzentwurf zum ApoRG auch Regelungen, die von vielen Befragten als wichtig und gut umgesetzt erachtet werden. Dies gilt zum Beispiel für die Erhöhung der Vergütungspauschale für Vollnotdienste (55 %), flexiblere Öffnungszeiten (52 %) sowie den Einsatz von Fachkräften aus dem Ausland für pharmazeutische Tätigkeiten vor Beendigung des Anerkennungsverfahrens (49 %).

Skepsis gegenüber Zweigapotheken

Mit Blick auf die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung erachten zwei Drittel (67 %) der Apothekeninhaber:innen Honoraranreize für Apothekenstandorte in ländlichen, strukturschwachen Regionen für sinnvoll. Der Entwurf zum ApoRG greift diesen Aspekt auf und sieht beispielsweise eine Erhöhung der Notdienstvergütung und Vereinfachungen bei der Gründung und Führung von Zweigapotheken vor. Letzterem begegnen die Befragten mit großer Skepsis: So sind 93 Prozent der Meinung, dass dies der flächendeckenden Arzneimittelversorgung mittel- bis langfristig eher schade als nutze. Sie sehen die Gefahr, dass Zweigapotheken viele der in versorgungsschwachen Gebieten verbliebenen „vollwertigen“ Apotheken nach und nach ersetzen werden.

Konjunkturindizes sinken

Im Juli fällt die Bewertung der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftserwartungen pessimistischer als im Vormonat aus. Die aktuelle Geschäftslage verzeichnet im Juli einen Rückgang um 7,9 auf 59,7 Punkte. Die Geschäftserwartungen sinken im Juli um 5,1 auf 30,9 Punkte.

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Über den APOkix

Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im Juli wurden im Zeitraum vom 08.07.2024 bis zum 22.07.2024 insgesamt 139 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die aktuelle Befragung behandelte die Meinung der Apothekerschaft zu den Inhalten der neuen Apothekenreform (ApoRG). Der APOkix wird unterstützt von der phaNOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.

Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können im IFH Shop kostenfrei heruntergeladen werden.

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