Der aktuelle APOkix des IFH KÖLN zeigt: Mehr als jede zweite Apothekenleitung rechnet mit Problemen bei der Regelung der Apothekennachfolge. Die Gründe sind vielfältig: Kopfzerbrechen bereitet vor allem Unsicherheit hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Apothekenmarktes. Die Konjunkturindizes im Mai liegen weiterhin im Negativtrend.
Viele ApothekenleiterInnen fürchten, keine Nachfolger für ihre Apotheken zu finden. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage des IFH KÖLN, für die rund 200 ApothekenleiterInnen befragt wurden: Mehr als die Hälfte der Befragten hat Probleme eine Nachfolge zu finden oder geht davon aus, dass es schwierig werden wird, die Apothekennachfolge zu regeln. Bei einem Drittel der Befragten steht die Regelung der Nachfolge in den kommenden fünf Jahren an.
Apothekenmarkt: politische und wirtschaftliche Lage unsicher
Kopfzerbrechen bereitet den ApothekenleiterInnen vor allem die unsichere politische und wirtschaftliche Entwicklung des Apothekenmarktes. Die sinkende Apothekenrentabilität und der zunehmende Wettbewerb durch Onlineapotheken sind aus Sicht der APOkix-Teilnehmer weitere Rahmenbedingungen, die eine Apothekennachfolge erschweren. Dabei stimmen mehr als 70 Prozent der Aussage zu, dass es für Landapotheken deutlich schwieriger sei, eine Nachfolge zu finden, als für Stadtapotheken.
Nur wenig potenzielle NachfolgerInnen
Neben äußeren Rahmenbedingungen spielt die personelle Besetzung eine entscheidende Rolle, warum die Apothekennachfolge gefährdet ist. Aus Sicht der ApothekenleiterInnen gibt es zu wenig potenzielle NachfolgerInnen, die gewillt sind, das unternehmerische Risiko zu tragen. Zu viel Bürokratie und eine hohe Arbeitsbelastung für ApothekeninhaberInnen sind aus Sicht der APOkix-TeilnehmerInnen weitere Gründe, warum sich die Suche nach einer adäquaten Nachfolge schwierig gestaltet. 95 Prozent erachten es daher als hilfreich, eine externe Beratung bei der Regelung der Apothekennachfolge in Anspruch nehmen zu können.
Konjunkturindizes mit unterschiedlichen Entwicklungen
Nachdem sich die Apothekerstimmung im April deutlich verschlechterte, steigt der Index für die aktuelle Geschäftslage im Mai nun wieder von 77,5 auf 85,6 Punkte, kann jedoch nicht an die Monate Februar und März anknüpfen. Weiter absteigend fällt allerdings der Wert für die erwartete wirtschaftliche Lage auf 56,3 Punkte. Insgesamt rechnet etwa die Hälfte der ApothekenleiterInnen damit, dass sich die Umsätze in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern werden.
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 72 Prozent der APOkix-Teilnehmer haben sich bereits Gedanken über eine Nachfolge für ihre Apotheke gemacht.
- 61 Prozent der Befragten haben aktuell Probleme einen Nachfolger zu finden oder gehen davon aus, dass es schwierig werden wird, die Nachfolge zu regeln.
- Bei 33 Prozent der Befragten steht die Apothekennachfolge in ein bis fünf Jahren an; bei 22 Prozent in sechs bis zehn Jahren.
- Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage steigt im Mai auf 85,6 Punkte.
- Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftslage sinkt im Mail auf 56,3 Punkte.
Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden ApothekeninhaberInnen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im März wurden im Zeitraum vom 09.05.2019 bis zum 19.05.2019 236 ApothekenleiterInnen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Zusatzfrage in diesem Monat behandelte das Thema „Apothekennachfolge“. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag. Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können unter www.apokix.de kostenfrei heruntergeladen werden.