Was zunächst stabil begann endete mit einem Donnerschlag – das Apothekenjahr 2016. Die Apothekenkonjunktur hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich, wie der Blick auf den Zeitverlauf der monatlichen APOkix-Erhebung des IFH KÖLN deutlich macht. Nachdem die aktuelle Konjunkturlage im ersten Quartal anstieg und im März mit 94,5 Punkten ihren Höhepunkt erreichte, sank der Index den Rest des Jahres. Lediglich im Oktober konnte ein kurzer Hochpunkt von 86,6 Punkten beobachtet werden. Der Index für die aktuelle Lage sank im Folgemonat jedoch wieder auf 80 Punkte.
Apotheken erwarten schwere Einbrüche in der wirtschaftlichen Lage
Parallel zur Einschätzung der aktuellen Geschäftslage stiegen auch die Erwartungen der APOkix-Teilnehmer an die Geschäftsentwicklung für die kommenden zwölf Monate im ersten Quartal 2016 an. Nachdem der Index der Geschäftsentwicklung im März seinen Höhepunkt mit einem Wert von 78,9 Punkten erreichte, pendelten die Werte bis einschließlich September 2016 kontinuierlich zwischen 72 und 75 Punkten. Seitdem verzeichnete der Index einen herben Rückschlag und sank auf rund 47,7 Punkte.
EuGH-Urteil trübt die Erwartungen der Apotheker
Der Grund: Das Urteil des europäischen Gerichtshofes (EuGH) aus dem Oktober – mit dem entschieden wurde, dass die deutsche Preisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel gegen EU-Recht verstößt und damit nicht für außerhalb Deutschlands ansässige Versandapotheken gilt – trübt die Stimmung der Apotheker. Im Oktober war das Stimmungstief bereits absehbar – im November kam dann der völlige Einbruch: Der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung fiel gegenüber dem Vormonat nochmals um gut 15 Punkte und landete bei 47,7 Punkten. Mehr als sechs von zehn Apothekern gingen damit im November 2016 davon aus, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern wird. So pessimistisch haben die Apothekenleiter seit Mai 2012 nicht mehr in die Zukunft geblickt.
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