Durch Nacht- und Notdienste stellen Apotheken die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Apotheken sicher. Wie deutsche Apothekenleiterinnen und -leiter zu Nacht- und Notdiensten und dem Nacht- und Notdienstfonds stehen, hat der APOkix des IFH KÖLN im Januar untersucht.
Nacht- und Notdienstfonds weiterhin mit großer Relevanz für Apotheken
Nach Angaben der Apothekenleiterinnen und -leiter hat jede Apotheke im vergangenen Jahr durchschnittlich fünf Nacht- und Notdienste pro Monat übernommen. Dabei versorgen sie im Schnitt 49 Patienten je Dienst. Echte Notfälle sind nach ihrer Auffassung davon allerdings lediglich ein Drittel der Patienten. Über den Nacht- und Notdienstfonds des Deutschen Apothekerverbandes erhalten deutsche Apotheken Zuschüsse für die von ihnen geleisteten Nacht- und Notdienste. Ein wichtiges Instrument – da sind sich die Befragten einig. 85 Prozent sind der Meinung, dass dieser gerade für Apotheken in strukturschwachen und ländlichen Regionen eine notwendige Stütze ist und zur Stärkung der Apotheken beiträgt. Aufgrund der geringeren Apothekendichte in ländlichen Regionen müssen die Apotheken vor Ort häufiger ran, wenn es um Nacht- und Notdienste geht.
Nacht- und Notdienstfonds: Organisatorisch top, finanziell ausbaufähig
Auch wenn die Relevanz des Nacht- und Notdienstfonds für Apothekerinnen und Apotheker grundsätzlich fast unumstritten ist, so sehen sie inhaltlich dennoch Anpassungsbedarf. 81 Prozent stufen beispielsweise die Notdienstgebühr von 2,50 Euro als zu niedrig ein. 61 Prozent sind mit der Höhe der Pauschale des Nacht- und Notdienstfonds unzufrieden. So befürwortet auch die große Mehrheit der APOkix-Teilnehmer den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, die Pauschale für Rx-Packungen, die in den Nacht- und Notdienstfonds einfließen, zu erhöhen, und sehen dies als eine längst überfällige Anpassung der Vergütung von Apotheken.
Abseits des Anpassungsbedarfs hinsichtlich der Konditionen des Nacht- und Notdienstfonds, sind die Befragten mit organisatorischen Aspekten aber größtenteils zufrieden. Nur wenige geben an, dass der Nacht- und Notdienstfonds einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand für ihre Apotheke bedeute oder sind unzufrieden mit den Prozessen zur Meldung der Stammdaten oder für den Sonderbeleg zur Selbsterklärung.
Leichte Verbesserung der Konjunkturindizes
Der Index zur aktuellen Geschäftslage setzt den leichten Aufwärtstrend des vergangenen Monats auch im Januar fort und steigt leicht um 2,1 Punkte auf einen Wert von 84,1. Nach dem Abwärtstrend der vergangenen Monate kann auch der Index zur erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten im Januar wieder ein leichtes Plus verzeichnen. Er steigt um 2,4 Punkte auf einen Wert von 56,9 Punkten. Nichtsdestotrotz bleibt der Blick in die Zukunft wenig optimistisch: weiterhin erwartet jeder zweite APOkix-Teilnehmer eine Verschlechterung der Geschäftslage im nächsten Jahr. Trotz der Aufwärtstrends liegen beide Indizes dennoch weiterhin deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke.
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