Die aktuelle APOkix-Umfrage des IFH KÖLN zeigt: Die Arzneimittelversorgung von Flüchtlingen ist für viele Apotheken keine Ausnahme. Verständigung und Abrechnung von Rezepten stellen große Herausforderungen dar. Die aktuelle Geschäftslage wird im Oktober positiver bewertet als im Vormonat.
Die wachsende Zahl von Flüchtlingen in Deutschland beeinflusst auch den Alltag in Apotheken. Das zeigt die aktuelle APOkix-Umfrage unter rund 260 Apothekeninhabern. So haben mehr als vier von zehn Befragten in den vergangenen Monaten mehrmals wöchentlich Flüchtlinge in ihrer Apotheke beraten. Fast jeder zehnte APOkix-Teilnehmer gibt sogar an, dass in der Apotheke mehrmals pro Tag Flüchtlinge Beratung suchen.
Herausforderungen: Kommunikation und Abrechnung
Insbesondere die Sprachbarriere ist für die befragten Apotheker dabei eine Herausforderung. So berichten fast sieben von zehn Apothekern, die Flüchtlinge beraten, dass die Verständigung häufig problematisch sei. Zudem bereitet die Übersetzung von Packungsbeilagen Schwierigkeiten (45 %). Fragen wirft auch die Abrechnung auf: Mehr als jeder zweite APOkix-Teilnehmer, der Flüchtlinge berät, ist unsicher, wie Rezepte in dieser Situation abgerechnet werden.
Aus Apothekersicht könne dieses Problem wirksam gelöst werden, indem der Kostenträger auf allen Rezepten von Flüchtlingen angegeben wird (97 %). Auch die flächendeckende Einführung einer Gesundheitskarte sowie mehrsprachige Aufklärungs- und Informationsmaterialien würden aus Apothekersicht die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen in Deutschland verbessern.
Konjunkturindex der aktuellen Geschäftslage steigt
Die Apothekeninhaber bewerten die aktuellen Umsätze im Oktober besser als im Vormonat. Nahezu jeder Fünfte beurteilt die derzeitige Geschäftslage positiv; das sind knapp vier Prozent mehr als im September. Parallel geht der Anteil der negativen Einschätzungen leicht zurück. Das wirkt sich auch auf den Index aus, der um 4,8 Punkte auf einen Wert von 85,2 Punkten steigt.
Der Index für die erwartete Geschäftsentwicklung sinkt im Oktober dagegen erneut und erreicht nur noch einen Wert von 70,8 Punkten. Mehr als vier von zehn APOkix-Teilnehmern gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten negativ entwickelt. Dennoch rechnet die Mehrheit mit rund 48 Prozent weiterhin mit einer stabilen Geschäftsentwicklung.
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick
- 41,6 Prozent der Befragten haben in den vergangenen Monaten durchschnittlich mehrmals pro Woche, aber nicht täglich Flüchtlinge in ihrer Apotheke beraten.
- 68,6 Prozent der Befragten, die in den vergangenen Montagen Flüchtlinge in Ihrer Apotheke beraten haben, geben an, dass die Verständigung häufig ein Problem darstellt.
- 52,7 Prozent der Befragten, die in den vergangenen Montagen Flüchtlinge in Ihrer Apotheke beraten haben, geben an, dass sie oft unsicher sind, wie Rezepte von Flüchtlingen abgerechnet werden bzw. wer als Kostenträger fungiert.
- 97,1 Prozent der Befragten finden es eine wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung von Flüchtlingen, wenn der Kostenträger auf allen Rezepten von Flüchtlingen angegeben wird, um eine einfache Abrechnung über das Rechenzentrum zu ermöglichen.
- Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage steigt im Oktober auf 85,2 Punkte.
- Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung sinkt im Oktober auf 70,8 Punkte.
APOkix – Das Stimmungsbarometer der Apotheken in Deutschland
Der Apotheken-Konjunkturindex APOkix ermittelt monatlich die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker. Mit der „Frage des Monats" werden Einschätzungen zu aktuellen Marktthemen erhoben. Der APOkix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuellen Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung per Fax oder online unter www.apokix.de. Initiator des APOkix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH KÖLN). Das IFH KÖLN ist ein Forschungs- und Beratungsunternehmen mit empirisch basierten Businesslösungen für den Handel und agiert seit Jahrzehnten als Partner des Apothekenmarktes sowie der pharmazeutischen Großhändler und Hersteller. Dem IFH KÖLN allein obliegt die methodische, inhaltliche und technische Federführung der monatlichen APOkix-Kurzbefragungen. Die NOWEDA eG Apothekergenossenschaft unterstützt den APOkix als Premium-Sponsor. Premium-Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.
Weitere Informationen zum APOkix unter www.apokix.de