Weiter unten auf der Startseite ist eine weitere Menüleiste zu finden. Hier können unter anderem die eigenen bereits bestellten Pantry Boxen eingesehen oder auch Aktionen und Angebote angesehen werden. Zudem findet sich hier noch mal die Kategorienübersicht und die zuletzt gesehenen Artikel, sowie Produktempfehlungen. Die beiden letztgenannten Online-Features dürften Amazon-Kunden bekannt vorkommen.
Generell wirkt die Seite etwas überladen. Es finden sich zahlreiche Menüreiter und Produktfelder, welche sich zum Teil wiederholen oder überschneiden. Hierdurch wirkt der Pantry-Shop unübersichtlich und die Nutzerfreundlichkeit wird beeinträchtigt. Weniger wäre mehr!
Vielfältige Produktauswahl
Amazon Pantry bietet eine vielfältige und große Produktauswahl an haltbaren Verbrauchsgütern. Frische Lebensmittel wie Milchprodukte oder auch Obst und Gemüse werden bei Pantry aktuell nicht angeboten. Berichten des Manager Magazins zufolge wird Amazon aber noch diesen Herbst mit Amazon Fresh an den Start gehen und sein Sortiment um frische Lebensmittel erweitern.[1] Bei Pantry können Prime-Kunden aus einem breiten Sortiment von beliebten Haushaltsartikeln wählen – darunter haltbare Lebensmittel und Knabberartikel wie H-Milch, Snacks, Konserven, Müslis, Gewürze, Nudeln aber auch Beauty- und Drogerieartikel, Babyartikel, Reinigungsmittel, Tiernahrung, Bürobedarf und vieles mehr. Wer im Bereich Lebensmittel- und Drogeriemarktprodukte gerne auf Markenartikel zurückgreift, findet hier alles für seinen persönlichen Wocheneinkauf. Eigenmarken findet der Konsument hier nicht. Noch nicht, denn laut Presseberichten steckt Amazon mitten in den Planungen für ein eigenes Private-Label-Angebot. Dieses Eigenmarkensortiment soll unter anderem Kaffee, Tee, Babynahrung, Snacks wie Nüsse und Chips oder Haushaltswaren wie Waschmittel umfassen, wie das Wall Street Journal berichtet.[2]
Die bei Amazon Pantry verfügbaren Produkte werden mit Bewertung und Artikelbeschreibung angezeigt. Alle Produkte sind in haushaltsüblichen Größen erhältlich und preislich im Durchschnitt nicht teurer als bei anderen stationären Anbietern. Bei der garantierten Verfügbarkeit hinkt Prime Pantry noch leicht hinterher. Bei unserem Testkauf war ein Artikel nicht bestellbar. Auch überraschend: Einige Produkte sind zwar bei Amazon.de als Prime-Produkte verfügbar, nicht aber bei Prime Pantry. Für Tomy Senf beispielsweise gibt es nur zwei Treffer bei Amazon Pantry – aber ein deutlich größeres Angebot bei Amazon.de. Hier gibt es durchaus noch Verbesserungspotential.
Box zu X Prozent gefüllt – Der Bestellprozess
Um eine Box bei Prime Pantry zu packen, wird der gewünschten Artikel einfach in den Warenkorb gelegt. Wenn der erste Artikel im Einkaufswagen liegt, erscheint die Information, dass eine Amazon Pantry Box gestartet wurde. Zusätzlich erhält jeder Kunde die Information, zu wieviel Prozent die Box bereits befüllt ist. Im Verlauf des Einkaufs wird dann oben rechts permanent der Status der Pantry Box angezeigt.
Unser Fazit
Prime Pantry ist ein spannendes Produkt von Amazon. Merklich wird noch an der Prime-Pantry Seite optimiert. Bereits zwei Tage nach unserem ersten Besuch für den Testkauf wurde die Startseite überarbeitet. Anstatt der drei Beispielboxen findet sich jetzt eine Anleitung zu Prime Pantry zentral auf der Startseite.
Durch die unübersichtliche Gestaltung der Seite wird die Bedienung etwas erschwert, generell sollten sich Prime-Kunden aber zurechtfinden. Das Erstellen einer Pantry Box ist intuitiv und unkompliziert. Die Anzeige des Füllstands der Box erleichtert das Erstellen zusätzlich.
Auch wenn die Produktvielfalt groß ist, weißt das Pantry-Sortiment noch Lücken auf. Auch finden sich bei Prime Pantry nur Markenprodukte. Dass Kunden aber gerade bei FMGC gerne auf Eigenmarken zurückgreifen, zeigt das aktuelle Consumer Barometer des IFH KÖLN und KPMG 2016[3]. Demnach wählen Konsumenten Lebensmitteleinzelhändler und Drogeriemärkte auch nach ihrem Handelsmarkensortiment aus. Preislich liegen die Produkte nicht über denen im stationären Handel, kommen aber Versandkosten hinzu, wird der Einkauf im Durchschnitt teurer. Kunden müssen sich demnach entscheiden, ob ihnen die bequeme Lieferung an die Haustür der höhere Preis wert ist.
Die Wahl zwischen verschiedenen Versadoptionen hat der Prime-Kunde bei Prime Pantry nur sehr eingeschränkt. Der verwöhnte Prime-Kunde muss sich mit einer Lieferdauer von 2 bis 3 Werktagen arrangieren. Ob der Service für Prime-Mitglieder attraktiv ist oder nicht, kann durchaus von den angebotenen Lieferoptionen abhängig sein. Gerade beim Wocheneinkauf möchten Kunden ungern von der Lieferung überrascht werden. Andere Anbieter wie z. B. REWE bieten die Lieferung innerhalb 24 Stunden und zum Wunschtermin an. Hier muss Amazon Pantry noch nachbessern.
Alles in allem ist Prime Pantry tatsächlich die praktische Vorratskammer in der Box – bei der Umsetzung und der Abgrenzung zu anderen Amazon-Diensten hapert es aber noch.
[1] Rungg, Andrea: Amazon Fresh startet in Deutschland, in: Manager Magazin, URL: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/amazon-startet-lieferung-mit-lebensmitteln-in-berlin-a-1094130.html, Zugriff am 09.06.2016.
[2] Bensinger, Greg: Amazon to Expand Private-Label Offerings – From Food to Diapers, in: The Wall Street Journal, URL: http://www.wsj.com/article_email/amazon-to-expand-private-label-offeringsfrom-food-to-diapers-1463346316-lMyQjAxMTA2NDExNTYxNjU1Wj, Zugriff am 09.06.2016.
[3] Quelle: IFH KÖLN, KPMG, Consumer Barometer, 2016.