Onlinemarktplätze erfreuen sich nicht nur in Deutschland großer Beliebtheit. Konsumenten nutzen diese immer häufiger, um sich über Produkte zu informieren, Artikel miteinander zu vergleichen und schließlich zu kaufen. Allen voran Amazon Marketplace und eBay, die von den Konsumenten häufig wegen ihrer riesigen Sortimente, der Auswahl und der guten Preisvergleichbarkeit aufgesucht werden. Doch seit einiger Zeit drängen zunehmend neuere Onlinemarktplätze, vor allem aus dem asiatischen Raum, auf den deutschen Markt. Die Marktplätze Wish und AliExpress sind hierzulande zwar noch weitestgehend unbekannt, locken deutsche Konsumenten aber zunehmend durch plakative Sonderangebote und mit großer Produktvielfalt.
Inwieweit Onlinemarktplätze bereits genutzt werden und welche Hürden die neuen Player bei den deutschen Konsumenten noch überwinden müssen, zeigt die aktuelle Ausgabe des Consumer Barometers von IFH KÖLN und KPMG, für das 500 Konsumenten befragt wurden.
Chancen und Barrieren von neueren Onlinemarktplätzen
Eine der größten Barrieren für ausländische Anbieter ist der Zoll. Jeweils etwa 70 Prozent der Befragten vermeiden den Einkauf im EU-Ausland aufgrund der Zusatzkosten oder weil sie sich generell nicht mit dem Zoll beschäftigen möchten. Unter den Heavy-Onlineshoppern – also Personen, die mindestens einmal wöchentlich und die Hälfte ihrer Einkäufe (ohne Lebensmittel) online tätigen – lässt sich nur gut die Hälfte vom Zoll abschrecken.
Auch Bedenken über die Sicherheit der persönlichen Daten sind in diesem Kontext relevant. Zwei von drei Konsumenten sind aus diesem Grund bei Anbietern aus dem EU-Ausland vorsichtiger als bei europäischen Unternehmen. Frauen sind dabei noch zögerlicher als Männer. Heavy-Onlineshopper hindern Datenschutzaspekte hingegen seltener am Kauf.
Bessere Produktverfügbarkeit im Ausland
Häufig sind die gewünschten Produkte in Deutschland jedoch nicht oder nur zu deutlich teureren Preisen erhältlich. Jeweils rund die Hälfte der Befragten ist in beiden Fällen dazu bereit, sowohl lange Lieferzeiten als auch höhere Versandkosten in Kauf zu nehmen. Heavy-Onlineshopper sind besonders hartnäckig, wenn das Produkt in Deutschland nicht erhältlich ist. Unter ihnen bestellen zwei von drei trotz langer Lieferzeiten und höherer Versandkosten im Ausland. Auch die smartphoneaffine Zielgruppe, die sogenannten Smart Consumer, sind in beiden Fällen (der Artikel ist in Deutschland nicht verfügbar oder teurer) eher als der Durchschnitt der Konsumenten dazu bereit, lange zu warten oder mehr Geld für den Versand aufzubringen. Im Geschlechtervergleich nehmen eher Männer als Frauen höhere Versandkosten in Kauf. In puncto Lieferzeiten unterscheiden sich die Geschlechter dagegen nicht.
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Welches zukünftige Potenzial neuere Onlinemarktplätze mit sich bringen und warum etablierte Marktplätze wie Amazon Marketplace und eBay bei den deutschen Konsumenten so beliebt sind, zeigt Ihnen das aktuelle Consumer Barometer.
Laden Sie sich auf der KPMG-Website die gesamten Ergebnisse herunter.