In der ersten Ausgabe unserer neuen Interviewreihe steht uns das ECC CLUB Mitglied Zooma Rede und Antwort. Für die Zooma-/ zookauf-Fachhandelskooperation, die auf die Heimtierbranche spezialisiert ist, sind die Herausforderungen der Digitalisierung vielfältig. Im Interview erläutert Rolf Genz, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Zooma, wie sich das B2B-Geschäft aus Zooma-Sicht in den vergangenen Jahren gewandelt hat und mit welchen Maßnahmen die Kooperation auf die Digitalisierung der Handelswelt reagiert.
Rolf Genz: Einerseits besteht unsere Aufgabe darin, unseren Partnern die Konsequenzen aufzuzeigen, die aus der Digitalisierung und dem Wandel in der Handelslandschaft erwachsen. Sowohl für die Heimtierbranche als auch speziell für den einzelnen Fachhändler vor Ort. Dies bildet den Hintergrund für die Darstellung unserer konzeptionellen Entwicklungen im Cross-Channel-Bereich. Daraus resultiert eine weitere wichtige Herausforderung: Wir arbeiten täglich daran die Kommunikation zu verbessern und die Chancen der Digitalisierung sowie der damit einhergehenden Werkzeuge zu vermitteln. Gerade in einer traditionsorientierten Branche wie dem Zoofachhandel ist dies eine große Hürde. Denn oftmals werden eher die negativen Aspekte neuer Entwicklungen und Prozesse gesehen als die daraus entstehenden Möglichkeiten der erfolgreichen Positionierung im Wettbewerb. Hier müssen wir die Scheu abbauen, sich mit der Digitalisierung zu befassen. Sie ist kein Prozess, der sich aufhalten oder gar bekämpfen lässt. Stattdessen muss die Energie darauf verwendet werden, sich die positiven Seiten zunutze zu machen.
Rolf Genz: Besonders wichtig ist uns, dass die Konsequenz der Umsetzung der von uns entwickelten Maßnahmen zunimmt. Wir raten einem uns angeschlossenen Konzeptpartner nur dann dazu sich mit einem Internet-Terminal auf der Fläche oder einem Online-Shop zu befassen, wenn er die Voraussetzungen erfüllt und sich mit dem entsprechenden Angebot im Detail auseinandersetzt. Nur so lassen sich die Potenziale ausschöpfen. Demzufolge investieren wir viel Zeit in die Beratung und Betreuung der Standorte. Etwa durch unseren eigenen Außendienst oder durch Ansprechpartner aus der Systemzentrale. Auf diese Weise lassen sich die Beratungsqualität und das Serviceangebot auf der Fläche optimieren. Dies gilt natürlich ebenso für die Etablierung und Nutzung eines eigenen Online-Shops durch den stationären Fachhändler. Auch wenn wir unser Cross-Channel-Konzept in Bezug auf den Leistungsumfang und die werbliche Flankierung stetig weiterentwickeln, so ist es für uns auf der anderen Seite besonders wichtig, die bereits bestehenden Leistungen zu vermarkten und die Durchdringung des jeweiligen Angebots auf der Fläche zu stärken. Stärkung ist in diesem Kontext ein wichtiges Stichwort. Der Fachhändler muss sich seiner Stärken in Sachen Beratung und Kompetenz bewusst werden. Durch sie kann er auch in heutigen Zeiten in Verbindung mit dem persönlichen Kundenkontakt nach wie vor punkten. Setzt er dann zusätzlich digitale Angebote ein, so lassen sich veränderte Kundenbedürfnisse erfüllen. Diese Kombination ist aus meiner Sicht unabdingbar für die Zukunftssicherung.