Am 22. September 2016 findet in Köln bereits zum 30. Mal das ECC-Forum statt. Im Herbst wie gewohnt mit B2B-Fokus. Warum sich der B2B-Handel dringend mit der Digitalisierung beschäftigen sollte und auf welche Highlights sich Teilnehmer besonders freuen dürfen, erklärt Dr. Kai Hudetz im Kurzinterview.
„Transform or Die! – Digitalisierung im B2B-Handel“ das ist das Motto des 30. ECC-Forums. Wieso erhöht sich der Digitalisierungsdruck jetzt auch auf den B2B-Handel?
Der Druck entsteht im B2B-Bereich genauso wie im B2C-Segment in erster Linie durch den Kunden. Unsere aktuelle B2B-Cross-Channel-Studie in Zusammenarbeit mit SAP Hybris zeigt, dass Cross-Channel-Beschaffungen indirekter Güter sehr beliebt sind. Knapp zwei Drittel der Geschäftskunden führen ihre Beschaffungen grundsätzlich in mehreren Kanälen durch. Hierzu zählt natürlich auch das Internet. Und: Geschäftskunden, die während ihres Beschaffungsprozesses einen Kanalwechsel vornehmen, sind zufriedener. Um digitale Angebote kommen Unternehmen, die ihre Kunden auch zukünftig bestmöglich bedienen möchten, also gar nicht herum.
Das Thema Digitalisierung ist ja ein weites Feld. Und gerade im B2B-Bereich ist ein Online-Shop auch nicht für jeden die optimale Lösung. Wo sollten B2B-Unternehmen aus deiner Sicht als erstes ansetzen?
Digitalisierung beginnt im Kopf und ist in der Tat ein weitaus komplexeres Unterfangen als der reine Vertrieb über das Netz. Ist die Entscheidung zu einer umfangreichen Digitalisierung von Unternehmensprozessen erst einmal gefallen, gibt es sehr viele Baustellen. Ein B2B-Online-Shop ist dabei nur ein Teil des Puzzles. Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich genau zu überlegen, welche Zielgruppen mit welchen digitalen Angeboten – sei es eine umfangreiche Website mit Produktinformationen und Serviceangeboten, ein Online-Shop, oder die Ausstattung von Außendienstmitarbeitern mit Tablets – bedient werden sollen. Die Bereitschaft, aktuelle Umsätze für zukünftige Umsätze zu kannibalisieren, gehört für mich genauso dazu, wie die Einsicht, dass sich Unternehmen, die wirklich digital agieren möchten, auch die notwendige Datenkompetenz aneignen müssen. Wie gesagt, viele Herausforderungen, die es zu priorisieren gilt. Aber es lohnt sich, denn die Digitalisierung bietet Unternehmen auch im B2B-Segment viele Chancen.
Das nächste ECC-Forum ist unser Jubiläumsforum. Bereits zum 30. Mal wartet ein spannendes Programm und tolle Networking-Möglichkeiten auf die Teilnehmer. Was sind deine persönlichen Highlights wenn du zurückblickst und worauf freust du dich dieses Mal besonders?
Das ist wirklich eine sehr schwierige Frage! Zunächst einmal ist die Entwicklung des ECC-Forums toll. Als wir vor 15 Jahren im alten Senatssaal der Uni Köln mit einem Dutzend Teilnehmern begonnen haben, konnten wir nicht ahnen, dass wir einen Kongress mit regelmäßig mehr als 150 Teilnehmern nachhaltig positionieren werden. Mich freut besonders, dass das Grundkonzept – fundierte Impulsvorträge und Raum für ein intensives Networking – bei allen Veränderungen doch gleich geblieben ist. Es fällt wirklich schwer, einzelne Highlights zu nennen. Die Veranstaltungen im Geißbockheim waren für mich besonders schön, zumal da das Wetter immer prima mitgespielt hat. Von den Referenten möchte ich keinen hervorheben, da hatten wir ja sehr viele sehr, sehr gute. Dieses Mal freue ich mich auf die vielfältige B2B-Welt mit ihrer hohen Komplexität, die sich auch in unseren Vorträgen widerspiegeln wird. Und nachdem wir letztes Mal einen tollen Vortrag von Amazon erleben durften, freue ich mich nun natürlich ganz besonders auf Alibaba und die Diskussionen, die wir dazu erleben werden.