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Der Thermomix ist bereits seit einiger Zeit auf Erfolgskurs und gilt als DIE Küchenmaschine, die viele Herzen höherschlagen lässt. Denn wenn man den begeisterten Stimmen der Thermomix-Besitzer glaubt, kann dieses Gerät „einfach alles“ – zerkleinern, kneten, kochen und dampfgaren. Auch in Sachen Digitalisierung ist die Vorwerk-Küchenmaschine ein Vorreiter. Denn durch einen angedockten WLAN-Chip kann der Thermomix auf das Kunden- und Rezeptportal „Cookidoo“ zugreifen und dann Schritt für Schritt und automatisiert durch die Zubereitung führen.

Doch damit nicht genug. Durch eine Kooperation zwischen dem Rewe-Lieferservice und Vorwerks Thermomix begegnen die beiden Partner dem Bedürfnis nach Automatisierung und Convenience auf eine innovative Art und Weise. Denn seit Anfang Juli können Thermomixbesitzer die benötigten Zutaten für die Zubereitung der Wunschgerichte direkt über eine Verknüpfung zum Rewe-Lieferservice bestellen. Ausgehend von der steigenden Akzeptanz der Onlinelebensmittenbestellung aus Konsumentensicht sowie der zunehmenden Verbreitung von Lieferservices aus Händlersicht, bietet sich erkennbares Potenzial. Wie gut das Angebot aktuell funktioniert, haben wir getestet.

Vom Wochenplan direkt in den Kühlschrank – Lebensmitteleinkauf mit nur wenigen Klicks

Nach dem Stöbern durch die schier unendliche Vielfalt an Rezepten im Thermomix-Kundenportal, erstelle ich einen digitalen Essensplan für die kommenden Tage. Die Rezepte landen kinderleicht per Drag and Drop im Wochenplaner des Portals. Automatisch wird eine Einkaufsliste mit einer Übersicht der benötigen Zutaten erstellt. Mit nur einem Klick erfolgt die Weiterleitung zur Website des Rewe-Lieferservice. Durch die Verknüpfung der beiden Websites werden anschließend ad hoc erneut alle Produkte der Einkaufsliste angezeigt.

Der Teufel steckt im Detail des Bestellprozesses

Bevor alle benötigten Produkte im Warenkorb des Rewe-Services landen, ist jedoch ein Zwischenschritt erforderlich: die exaktere Produktauswahl. Hierbei werden für jede Position der digitalen Einkaufsliste verschiedene Produktalternativen vorgeschlagen. Egal ob Bio, regional oder im Vorteilspack, hierbei ist für jede Zielgruppe das Richtige dabei. Super Sache, um den individuellen Geschmack zu berücksichtigen – die Auswahl stiehlt dem Convenience-Effekt jedoch etwas die Show und kostet Zeit. Ein Schwachpunkt, denn das Consumer Barometer, das wir regelmäßig gemeinsam mit KPMG durchführen, zeigt: Drei von vier Konsumenten finden die Onlinelebensmittelbestellung nützlich, um Zeit zu sparen.

Schritt für Schritt klicke ich mich durch die Liste. Produkte, die vom System nicht automatisch im Sortiment gefunden werden, werden gesondert ausgewiesen. In diesem Fall kann mit Schlagworten nach Alternativen gesucht werden. Ich kann also sicher nichts vergessen. Doch wieder der Einwand: So richtig bequem ist das noch nicht. Zudem sind einige Produkte trotz guter Suchfunktion nicht im Rewe-Sortiment zu finden. Entweder suche ich also nach einer weiteren Alternative, kaufe diese Produkte weiterhin stationär oder bestelle diese über andere Onlineanbieter.

Soweit so gut, nach einiger Zeit sind also alle Produkte im virtuellen Einkaufskorb. Doch versehentlich scheint statt dem Olivenöl eine Handcreme im Warenkorb gelandet zu sein. Mit ein paar Klicks ist dieses Missgeschick behoben, doch blind vertrauen sollte man dem Automatismus wohl (noch) nicht. Der Bestellabschluss und die Lieferung laufen dann wie bei jeder „herkömmlichen“ Onlinelebensmittelbestellung ab.

Fazit

Der Einkauf über den Thermomix und den Rewe-Lieferdienst war mit Abstand der bequemste Lebensmitteleinkauf seit Langem. Durch die Verknüpfung des Kundenportals mit dem Lieferdienst werden Informationen automatisiert weitergegeben und der Wocheneinkauf kann besonders gemütlich vom Sofa aus organisiert und bequem nach Hause geliefert werden. Damit treffen Rewe und Vorwerk den Zahn der Zeit und begegnen dem stetig steigenden Bedürfnis nach mehr Convenience auf innovative Art und Weise.

Doch der Service leidet an manchen Stellen noch an kleineren Kinderkrankheiten. Besonders weniger bestellerprobte und technologieaffine Konsumenten stoßen wohlmöglich gegenwärtig an verschiedenen Stellen noch an ihre Grenzen. Die detaillierte Produktauswahl beispielsweise ist nicht nur zeitintensiv, sondern ebenso komplex und geht auf Kosten des Bestellkomforts. Außerdem enthält die automatisierte Übertragung der Zutatenliste noch ihre Tücken. Denn die Technologie wirft das ein oder andere Produkt noch durcheinander. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser lautet hierbei die Devise.

Für die Planung einer Familienfeier oder ähnlichen Events, die gut durchdacht angegangen werden, lohnt sich der Service schon heute allemal. Für den wöchentlichen Einkauf besteht bei der Umsetzung jedoch durchaus noch Luft nach oben. Ziel ist es sicherlich, die Zutatenliste ohne weitere Auswahlprozesse mit nur einem Klick in der richtigen Menge im Warenkorb zu finden. Das würde den digitalen Einkauf mit dem Thermomix und Rewe aus meiner Sicht perfektionieren und zudem den Mehrwert für den Kunden maximieren. Nicht zuletzt durch vorherrschende Übertragungsfehler in der Verknüpfung der beiden Websites werden diese Funktion und somit der tatsächliche Mehrwert jedoch gegenwärtig noch nicht im vollen Maße erfüllt.

Was mein Thermomix und Rewe jedoch bereits bei diesem Kauf über mich gelernt haben, an was sie sich erinnern und wie somit mein nächster Einkauf wohl aussehen wird, bleibt an dieser Stelle noch spannend. In Zeiten von Big Data und künstlicher Intelligenz gibt es hierbei sicherlich genügend Potenzial, Kunden in Zukunft noch gezielter anzusprechen und individuelle Angebote zu machen. Denn nicht nur das Einkaufsverhalten beim Rewe-Lieferservice bietet eine Vielzahl an Informationen, sondern auch das Suchverhalten im Thermomix-Kundenportal sowie das Kochverhalten mit dem Gerät selbst.

Was denken Sie zu diesem Thema? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

 

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