Frequenzrückgänge, Konsumzurückhaltung, Anstieg von Insolvenzen: jetzt braucht es dringend Ideen und Lösungen, um Handelsstandorte trotz Abstand- und Hygieneregeln zu stärken zu beleben. Denn wo keine Frequenz ist, sind auch keine Kund*innen und wo keine Kund*innen sind, sind schnell noch viel mehr Leerstände zu befürchten.
Unsere aktuellen Analysen rund um den Corona Consumer Check und Co. weisen es aus: Die Corona-Krise verstärkt den Trend zu Frequenzrückgängen in Innenstädten, konditioniert Konsument*innen noch stärker auf den Onlinekanal und schafft Barrieren bei der Gestaltung attraktiver und vitaler Innenstädte. Entsprechend wichtig ist es jetzt, Lösungen zu finden, zu bewerten und implementieren. In der Zeit des Shutdowns wurden neue regionale Marktplätze, neue Charity-Ansätze zur Stärkung lokaler Anbieter, neue Gutscheinlösungen sowie Lieferdienste auf- und ausgebaut. Die Frage ist nunmehr: Wie können Städte in Deutschland nachhaltig zu analog-digitalen Erlebnisräumen weiterentwickelt werden, damit lokale Zukunft möglich und Wirtschaftlichkeit wiederreicht werden kann? Nicht nur Handel, Gastronomie, Handwerk und Dienstleistung sind hier gefragt, sondern auch Bürgermeister, Wirtschaftsförderer, Stadtmarketeer, Citymanager und Stadtplaner.
KOOPERATION, BESUCHERZENTRIERUNG UND DIGITALISIERUNG SIND DIE SCHLÜSSEL!
Eine Vielzahl an begleiteten Projekten hat gezeigt: Nicht nur eine gute (digitale) Idee hilft! Es geht um mehr. Das richtige Zusammenspiel, die Beteiligung der lokale Akteure und nicht zuletzt der Betrieb von Lösungen im Rahmen von nachhaltigen, integrativen Konzepten. Zur Stärkung von Handelsstandorten braucht es als Basis die Kooperation lokal tätiger Akteure, ausgemachte Kümmerer vor Ort und einen auf den Anforderungen von Besucher*innen und Anwohner*innen basierten Zukunftsplan. Erst dann können lokale Marketingmaßnahmen angepackt werden und wirken. Erst dann können digital unterstütze Strategien auf- und umgesetzt werden.
Gerade in der Zeit von Corona sind viele Ideen als vermeintlich neu auf den Markt gebracht worden. Bei genauer Betrachtung wurde schnell deutlich, dass eine Vielzahl der vermeintlichen Lösungen nicht nur nicht innovativ ist, sondern bereits nachweisbar nicht erfolgreich sein kann.
Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Handelsstandorte in Deutschland – mit allen wirtschaftlichen, aber auch gesellschaftlichen Konsequenzen. Entsprechend wünschenswert und wichtig ist es, den Austausch innerhalb der Expert*innen zu stärken und aus der quantitativen Menge an Lösungen die qualitativ richtigen auszuwählen. Hier gilt: Eine Schablone gibt es nicht. Aber es können Herangehensweisen gefunden werden, um für den jeweiligen Standort die richtigen Ansätze zu identifizieren.
Damit das möglich wird, braucht es Wissenstransfer und Vernetzung.
Genau hier möchten wir beim IFH KÖLN ansetzen und Impulse liefern.
DIGITALER WISSENSTRANSFER ALS BASIS!
Mit VITAIL haben wir vor drei Jahren ein Kompetenzforum für Handel und vitale Innenstädte ins Leben gerufen, das im Expertendialog aufzeigen sollte, wie Herangehensweisen aussehen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronakrise haben wir uns entschlossen, kurzfristig am 09. Juni um 14 Uhr, unter der Schirmherrschaft vom BMWI, eine Digitalkonferenz anzuberaumen.
Unter dem Titel „Digitale Fitness für vitale Städte nach Corona“ sollen Erfahrungen, Ansätze und Prozesse zur Stärkung der Innenstädte in Deutschland behandelt werden.
Jeder Interessierte ist herzlich willkommen und kann kostenfrei teilnehmen.
Mehr Infos und die Agenda sind zu finden unter: https://www.vitail.de/events/vitail20d/
Zur Anmeldung geht es hier: https://register.gotowebinar.com/register/7422901262836075536
GESUCHT SIND STADTRETTER!
Es geht jedoch nicht nur um Wissenstransfer. Auch die Vernetzung ist entscheidend, um zielgerichtet und schnell agieren zu können. Deshalb engagieren wir uns als IFH KÖLN auch bei dem neu gelaunchten Portal www.die-stadtretter.de.
Im Netzwerk der „Stadtretter“ engagieren sich Unternehmen, Kommunalverwaltungen, Wirtschaftsförderungen und Stadtmarketinggesellschaften und tauschen ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus. Unter dem Motto: „Gemeinsam anpacken und gestalten.“ finden sich dort Informationen, Austauschmöglichkeiten und innovative Lösungen und auch die passenden Dienstleister gleich dazu. Städte, Unternehmen und Dienstleistungsanbieter helfen, um die (Innen-)Stadt zu retten und können dort selbst zum Stadtretter werden!
ERST ANALYSIEREN, DANN HANDELN!
Es geht darum, jetzt zu handeln. Zuversicht und Handlungsbereitschaft sind gefragt, ohne jedoch in blinden Aktionismus zu verfallen. Für jeden Standort gilt: erst analysieren, dann handeln. In diesem Jahr werden wir wieder die Analyse „Vitale Innenstädte 2020“ durchführen. Über 100 Städte haben sich bereits angemeldet. Auch das Thema Corona wird behandelt werden. Wer also Insights zu seiner Innenstadt sucht und braucht, kann die Untersuchung im September für seinen Standort jetzt nutzen.
Mehr unter: www.ifhkoeln.de/vitale-innenstaedte/