Apotheken und pharmazeutische Großhändler stellen gemeinschaftlich die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln sicher. In seiner aktuellen Erhebung beleuchtet der APOkix die Erfahrungen von Apotheken mit dem pharmazeutischen Großhandel näher.
Der pharmazeutische Großhandel ist der wichtigste Partner für Apotheken – da sind sich die Apothekeninhaberinnen und -inhaber einig. 91 Prozent der APOkix-Teilnehmer gaben sogar an, dass die Leistungsfähigkeit ihrer Apotheke wesentlich von den Leistungen der Arzneimittelgroßhandlungen abhänge. Für eine angemessene Versorgung ihrer Patienten ist es nach ihrer Einschätzung unerlässlich, vom Großhandel mit einem vollumfänglichen und herstellerneutralen Sortiment beliefert zu werden und das umgehend – möglichst noch am selben Tag. In puncto Liefergeschwindigkeit und zur Verfügung gestelltes Sortiment wird der pharmazeutische Großhandel der hohen Erwartungshaltung seiner Kunden gerecht und erzielt Zufriedenheitswerte jenseits der 90 Prozent. Ein detaillierter Blick auf die übrigen Kriterien zeigt jedoch bei einigen Leistungsaspekten noch Optimierungspotenzial: Besonders bei der Transparenz der Rechnungen, aber auch bei den Vergütungen/Konditionen und der Lieferfähigkeit besteht aus Sicht der Apotheken Nachholbedarf.
Bezug bei Herstellern aus Apothekensicht aufwendig, mitunter aber unausweichlich
Für die Abstriche bei der Lieferfähigkeit zeichnet sich der pharmazeutische Großhandel augenscheinlich aber nicht selbst verantwortlich: Schon seit langem beklagt er Kontingentierungen seitens der Industrie und 92 Prozent der APOkix-Teilnehmer geben an, dass sich die Fälle mehren würden, in denen Arzneimittel nicht über den Großhandel bezogen werden können, sondern nur noch direkt bei den Herstellern. Auch deshalb nutzen 74 Prozent der APOkix-Teilnehmer mehrmals pro Monat den Direktbezug. Daneben punktet dieser bei den Apothekern, wenn es um die Transparenz der Rechnungen geht: Während mit den Arzneimittelgroßhandlungen nur 42 Prozent der Befragten diesbezüglich zufrieden sind, sind es beim Direktbezug mit 90 Prozent mehr als doppelt so viele. Dem steht jedoch gegenüber, dass der Direktbezug bei der Bewertung durch die Apotheker bei vielen anderen Kriterien (sehr) deutlich hinter dem pharmazeutischen Großhandel zurückliegt. Das größte Gap mit 71 Prozentpunkten zeigt sich bei der Bewertung des Bestellaufwandes. Nur 26 Prozent der APOkix-Teilnehmer, die Erfahrungen mit dem Direktbezug haben, geben an, mit dem Bestellaufwand dieses Beschaffungsweges im Durchschnitt zufrieden zu sein. Der pharmazeutische Großhandel erreicht hier eine Quote von 97 Prozent. Neben diesem Manko, schaffen es Hersteller und Herstellerplattformen auch mit ihren Serviceleistungen, ihrem Außendienst oder auch der Liefergeschwindigkeit und -flexibilität nicht, die Apothekerschaft so zu überzeugen, wie sie es vom pharmazeutischen Großhandel gewohnt ist.
Konjunkturindizes – Stimmung unter Apothekern etwas getrübt
Nach einem kleinen Zwischenhoch im Juni, sinken im Juli beide Konjunkturindizes wieder leicht. Mit 86,7 beziehungsweise 64,9 Punkten liegen der Index zur aktuellen Geschäftslage und auch der Index für die kommenden zwölf Monate weiterhin unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke, aber dennoch mit jeweils rund acht Punkten deutlich über den Vorjahreswerten.
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