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8. September 2021

Latte Macchiato mit Hafermilch – das Wunschgetränk von Axel Berger beim virtuellen Gespräch in der HandelBar. Eine Getränkewahl, die schon erahnen lässt, dass Nachhaltigkeit nicht nur beruflich ein wichtiges Thema für unseren Gast ist. Nach Stationen bei Saint-Gobain und Thyssen-Krupp ist Axel Berger nun seit Mai 2020 bei dem Familienunternehmen Haniel für die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit verantwortlich. Dabei ist das Trendthema Nachhaltigkeit in den letzten anderthalb Jahren verstärkt in den Fokus gerückt, es sei geradezu eine ähnliche „Aufbruchstimmung“ zu beobachten, wie vor einigen Jahren rund um Digitalisierung (ab 06:50).

 „Die Welt jeden Tag ein Stück besser machen“

Bei Haniel gehört nachhaltiges Denken zum Geschäftsmodell fest dazu. Dabei geht es nicht nur um ökologische Aspekte, sondern gleichermaßen um die soziale und ökonomische Verantwortung. Ein enger Kreislauf, der in Balance gehalten werden muss, um zukunftsfähig wirtschaften zu können (31:20). Bei Haniel hat man für diesen Kreislauf ein eigenes Wort: „enkelfähig“. Eine Bedeutung, die jeder sofort versteht und die den Arbeitsalltag und -inhalt nicht nur zukunftsfähig, sondern auch sinnhaft gestaltet (ab 08:00). So strahlt umweltbewusstes Handeln in viele Lebensbereiche von unserem Podcastgast ab – ob Fotovoltaikanlage, E-Auto oder Urlaubsplanung – und färbt auch auf seine Mitmenschen ab. Dabei ist es ihm wichtig, anderen nicht mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen, sondern viel mehr darauf aufmerksam zu machen, dass es auch „Lösungen ohne Qualitätsverlust“ gibt.

Hat Nachhaltigkeit ein Imageproblem?

Nachhaltige und umweltfreundliche Konzepte überzeugend zu verkaufen ist oft noch herausfordernd. Wie es auch anders geht, zeigt beispielsweise Tesla: Ein Markenimage, dass rund um Komfort und Sexiness aufgebaut wurde (ab 12:00). Bergers deutlicher Appell: Nachhaltigkeit muss attraktiver gemacht werden.

Triple Bottom Line als Königslösung

Auch ein Manko: Transparenz und verständliche Vergleichswerte. Denn oft ist es Konsument:innen gar nicht – oder nur schwerlich – einsehbar, ob ein Produkt denn wirklich die nachhaltigere Wahl ist (ab 15:28). Abhilfe kann hier durch digitale Tools geschaffen werden, denn Product-Information-Management-Systeme können genau das schon heute. Der wohl beste Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen ist für den Experten die sogenannte „Triple Bottom Line“, ein Mitbilanzieren aller externen Kosten, was zwangsläufig dazu führt, mehr nachhaltigere Lösungen zu wählen (18:00).

Aber wo stehen Unternehmen aktuell? Ist Nachhaltigkeit ein Trend, an dem man nun nicht mehr vorbeikommt? Jein. Einerseits hinterfragen Konsument:innen Nachhaltigkeit mehr und werden immer sensibler, auch in punkto Greenwashing. Aber die gewünschte und erforderliche Priorität beobachtet Berger bei den meisten Unternehmen noch nicht (20:55).

Was können Unternehmen tun?

Erst einmal klein anfangen mit einem Ökostromtarif beispielsweise, so der Experte (22:30). Geht es allerdings an die Kommunikation von nachhaltigen Produkten wird es komplizierter. Denn Nachhaltigkeit ist multidimensional und muss immer individuell am entsprechenden Use Case betrachtet werden. So kann eine Plastikverpackung in bestimmten Fällen die nachhaltigere Lösung sein. Diese Zusammenhänge müssen durchleuchtet, verstanden und vom Unternehmen dann richtig an die Verbraucher:innen kommuniziert werden (23:40).

„Seid doch mutig, probiert es aus“

Nachhaltigkeit voranzubringen liegt aber nicht nur bei den Unternehmen, den staatlichen Regularien oder den Konsument:innen, sondern bei allen zusammen. Aktuell stehen wir noch am Anfang eines komplexen Themas, man fühlt sich oft „erschlagen“ (13:50). Wenn aber jeder seinen Teil aus eigener Überzeugung beiträgt, ob privat oder beruflich, kann es vorwärts gehen (30:15). Das muss nicht vollkommenen Verzicht bedeuten, denn: „leben heißt Emissionen.“

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