Die Coronakrise stellt nicht nur den Einzelhandel vor enorme Herausforderungen, auch die Gastronomie musste in den letzten 1,5 Jahren enorme Veränderungen miterleben: Lokalschließungen im Zuge von Lockdowns, hygienebedingte Umstrukturierungen der Lokalkonzepte, Kundenrückgang – immer neue Regelungen und Gegebenheiten drängten Restaurantbetreibende teilweise in neue Strukturen. Um einen genaueren Blick auf den aktuellen Alltag und die Herausforderungen von Gastronomiebetrieben werfen zu können hat das IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der METRO AG im Juli 250 Gastronom:innen befragt. Dabei lag der Fokus der Studie vor allem auf der aktuellen und zukünftigen Einschätzung der wirtschaftlichen Lage sowie den Themen Nachhaltigkeit, Standortwahl und Unterstützungs- und Beratungsbedarf durch Bund, Land und Kommunen.
Geteiltes Leid ist doppeltes Leid: Benötigte Frequenz bleibt aus
Innenstädte und Gastronomiebetriebe haben aktuell die gleiche Herausforderung: Besucherinnen und Besucher bleiben aus. 52 Prozent der befragten Betriebe sehen derzeit das größte Problem im Rückgang der Kundschaft. Gründe hierfür sind primär die Abnahme der Touristen sowie der Wegfall von Geschäftsreisenden; insbesondere für Standorte in der Innenstadt fehlt die Laufkundschaft. Herausforderungen, wie die Gewinnung von neuen Mitarbeitenden und ein rückläufiger Umsatz waren schon vor der Krise Themen, die viele Betriebe zu beklagen hatten. Das Resultat: eine wachsende Unsicherheit mit Blick auf die aktuelle und zukünftige Lage. Die politischen Maßnahmen begünstigen diese Verunsicherung: Mehr als die Hälfte der Gastronom:innen blicken wenig optimistisch in das heutige und weitere Vorgehen der Politik. Trotz der Coronapandemie sehen Gastronomiebetriebe sowohl die aktuelle Lage als auch die zukünftige Entwicklung im Unternehmen als positiv. Grund hierfür ist nicht zu letzt die Treue der Kund:innen und Lieferanten, auf die sich während der Krise weitestgehend verlassen werden konnte.
Die Krux mit dem Standort…
Zukünftige Veränderungen oder Umstrukturierungen sind bei 86 Prozent der Befragten derzeit nicht geplant. Diejenigen, die Neuerungen durchsetzen möchten, geben Umstrukturierung und Expansion als hauptsächliche Vorhaben an. In der Umsetzung scheitert es oftmals aufgrund zu hoher allgemeiner bürokratischer Verordnungen sowie enormen Hürden bei der Beantragung von Geldern. Auch die Wahl eines passenden Standortes ist für Gastronom:innen nicht gerade leicht: Als wichtigstes Auswahlkriterium wird eine gute Erreichbarkeit für Kund:innen gesehen, ob zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Faktoren wie Sauberkeit der Umgebung und das Ambiente sind ebenfalls ausschlaggebend für einen guten Standort. An diese guten Standorte sehen die meisten jedoch kein Herankommen. Auch sind viele Locations zu klein oder die Miete zu hoch.
Hand in Hand in eine bessere Zukunft und zu mehr Aufenthaltsqualität
Was also könnten Städte tun, um zusammen mit Gastronomiebetrieben wieder zu Kräften zu kommen? Fakt ist: Innenstädte und ihre Gastronomie bedingen sich gegenseitig; die Frequenz des einen ist der Umsatz des anderen.
„Gemeinsam handeln“ sind daher die beiden Zauberworte. Denn nur mit allen relevanten Stakeholdern können die aktuellen Herausforderungen von Gastronomiebetrieben und Innenstädten gemeistert werden. Dabei muss der Fokus auf der Optimierung der Aufenthaltsqualität in und um Innenstadtstandorte gelegt werden. Auch hier sind alle Parteien gefragt: Wie lässt sich durch Beseitigung von Leerstand, Sauberkeit, anschauliche Gebäude und Fassaden sowie Begrünung das Ambiente steigern und eine gute Atmosphäre erzeugen? Wie kann gemeinsam, vielleicht auch über Atmosphäre und Flair, der Erlebniswert gesteigert werden? Diese Punkte lassen sich nur mit der Kraft aller angehen, denn zusammen ist man in Zukunft hoffentlich weniger allein.
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