Apotheker:innen verfolgten Deutschen Apothekertag in München. Gesundheitsminister Karl Lauterbach nicht vor Ort. Resolution mit Appell an die Politik formuliert. Themenauswahl positiv, aber Kritik an mangelnder Verbindlichkeit von Beschlüssen. Konjunkturindizes steigen.
Anfang Oktober fand der alljährliche Deutsche Apothekertag in der Messe München statt. Delegierte aus 34 Apothekerkammern und -verbänden diskutierten in der Hauptversammlung der deutschen Apothekerschaft über die Zukunft des Apothekenwesens. Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach richtete sein Grußwort digital zugeschaltet an die Apotheker:innen. Den Ergebnissen der aktuellen Ausgabe des Apothekenkonjunkturindex (APOkix) zufolge, verfolgte fast jede:r zweite Apothekeninhaber:in (47 %) die Berichterstattung zum Deutschen Apothekertag intensiv. Mit der Auswahl der Themen zeigen sich 64 Prozent der Befragten zufrieden, mit den erzielten Ergebnissen 36 Prozent.
Resolution mit Appell an die Politik
Die beschlossene Resolution „Mehr Apotheke wagen“, in der die Apothekerschaft die Politik auffordert, das Apothekenreformgesetz abzulehnen, wird von der Mehrheit der Befragten unterstützt (79 %). Der gute Vorsatz allein reicht den befragten Apothekeninhaber:innen jedoch nicht aus: Sie fordern, dass Taten seitens der Politik auf die Resolution folgen müssen (97 %). Wie sich diese nach dem Bruch der Ampelkoalition darstellen werden, bleibt abzuwarten.
Kritik am Gesundheitsminister und an der Verbindlichkeit von Beschlüssen
Der Großteil der Apothekerschaft (75 %) sieht den Deutschen Apothekertag als geeignete Plattform, um die Politik mit dringlichen Forderungen zur Sicherung einer ordnungsgemäßen und flächendeckenden Arzneimittelversorgung zu konfrontieren und Lösungen zu diskutieren. Dass Gesundheitsminister Lauterbach nicht persönlich in München anwesend gewesen ist, werten 95 Prozent der Befragten als Zeichen niedriger Wertschätzung gegenüber der Apothekerschaft. Auch vertritt die große Mehrheit (96 %) die Meinung, Lauterbach habe nicht angemessen auf die Fragen und Forderungen der Apothekerschaft reagiert. Kritik gibt es aber auch innerhalb der Apothekerschaft: 94 Prozent beklagen, dass die auf dem Deutschen Apothekertag in Ausschüsse verwiesenen Themen im Nachgang oft nicht richtig bearbeitet und umgesetzt werden. Zudem lehnen es 83 Prozent ab, dass auf dem Apothekertag gefasste Beschlüsse ihren bindenden Charakter verlieren sollen.
Konjunkturindizes steigen leicht an
Im November steigen sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen an. Die aktuelle Lage verzeichnet aktuell 66,9 Punkte – 3,3 Punkte mehr als im Oktober. Die Geschäftserwartungen legen um 9,3 Punkte gegenüber dem Vormonat zu und liegen im November bei 47,6 Punkten.
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Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im November wurden im Zeitraum vom 04.11.2024 bis zum 17.11.2024 insgesamt 124 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die aktuelle Befragung thematisiert den diesjährigen Deutschen Apothekertag und seine Auswirkungen. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.
Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können im Shop des IFH KÖLN kostenfrei heruntergeladen werden.