Betrug im Onlinehandel ist bereits seit Jahren Thema und betrifft vermehrt auch das Geschäftskundensegment. Prävention ist daher ein Muss, um Umsatzausfälle und weitere schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Dabei gilt es, vorausschauende Analysen und Prüfungen hinsichtlich Identitäten, möglichen Zahlungsausfällen und anderen Risiken einzuführen und umzusetzen, im besten Fall anhand eines zuvor definierten Regelwerkes. Wie Großhandel und Hersteller auf die steigende Anzahl an Betrugsfällen vorbereitet sind und welche Maßnahmen sie ergreifen, zeigt das aktuelle B2BEST Barometer, das wir in Kooperation mit Creditreform regelmäßig durchführen.
Das Betrugsrisiko im B2B ist enorm
Knapp zwei Drittel der B2B-Unternehmen sind bereits Opfer von Betrug oder entsprechenden Versuchen geworden; im Großhandel sind es deutlich mehr. Die Formen des Betrugs sind dabei sehr vielfältig: angeblich nicht zugestellte Ware, falsche Adressangaben, Fake-Identitäten oder Bonitätsbetrug sind nur Beispiele. Und die Auswirkungen sind massiv: die betroffenen Unternehmen geben einen Umsatzverlust von 14 Prozent durch diese kriminellen Handlungen an.
Doch auch wenn die Gefahr immer größer wird und Prüfungen im Checkout-Prozess zunehmen, bestehen große Nachholbedarfe bei der Betrugsprävention – vor allem aufgrund des oftmals geringen Stellenwerts innerhalb der Unternehmen. So hat knapp die Hälfte der B2B-Unternehmen erst Maßnahmen zur Identitätsprüfung eingeführt, nachdem sie bereits mit Betrug oder solchen Versuchen konfrontiert wurde. Gleichzeitig gestaltet es sich als sehr herausfordernd, die eigene Kundschaft richtig zu bewerten: Knapp die Hälfte der Hersteller und Großhändler hat bereits Kund:innen fälschlicherweise als Betrüger eingestuft, was ebenfalls negative Auswirkungen hat. Gründe dafür sind Schwierigkeiten bei der Erkennung möglicher Risiken, fehlende Personalressourcen für die manuelle Prüfung und die Entwicklung risiko- und kundengerechter Methoden zur Identitätsprüfung.
Das hilft bei der Vermeidung von Betrug
Um (besser) gegen Betrug und Betrugsversuche gewappnet zu sein, ist es essenziell, die Identitätsprüfung von (Neu-)Kund:innen verstärkt in den Fokus zu rücken und in diesem Themenfeld gezielt Mechanismen und Regelwerke zu entwickeln, die anschließend umgesetzt werden. Dafür wird derzeit oftmals externe Hilfe in Anspruch genommen, um die Risikoprüfungen bestmöglich umzusetzen. Ebenso findet das allgegenwärtige Thema der Künstlichen Intelligenz auch bei der Identitätsprüfung Anklang. Die Mehrheit der befragten Unternehmen erkennt hier Potenzial, auch wenn KI aktuell noch nicht für alle Hersteller und Großhändler gleichermaßen relevant ist.
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Das aktuelle B2BEST Barometer sowie alle weiteren Ausgaben können Sie hier herunterladen. Für Kurzentschlossene: Die Ergebnisse aus der aktuellen Ausgabe werden heute im ECC WEB TALK um 14 Uhr von Dr. Kai Hudetz, Christian Kramer von Creditreform und Stefan Grimm von GKS Handelssysteme präsentiert und eingeordnet. Hier kostenfrei anmelden.