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4. Juli 2024

In den letzten Jahren haben Lieferengpässe im Handel weltweit immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Die Engpässe betrafen eine Vielzahl von Branchen und Produkten. Auch der Lebensmitteleinzelhandel und die Fashion-Branche waren betroffen und ein Ende ist auch jetzt, im Juli 2024, noch nicht in Sicht. Die Ursachen dafür sind vielfältig und häufig miteinander verknüpft: Die COVID-19-Pandemie hat global zu erheblichen Störungen in den Lieferketten geführt, die weltweiten Krisen wie Kriege und Umweltkatastrophen haben ihr Übriges dazu getan. Auch eine erhöhte Nachfrage sowie Rohstoffmangel und logistische Herausforderungen führen dazu, dass sich die Situation weiter zuspitzt.

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Leere Regale keine Seltenheit

Rund vier von fünf Konsument:innen haben in den letzten Jahren im Lebensmitteleinzelhandel Verfügbarkeitsprobleme einiger Produkte wahrgenommen – jeder Dritte sogar häufig. Besonders präsent ist noch vielen Menschen der Mangel an Toilettenpapier und Knappheit von Mehl und Öl während der Pandemie. Unsere neuen Daten, die wir in Zusammenarbeit mit Grant Thornton im April 2024 erhoben haben, zeigen, dass etwa 80 Prozent der Konsument:innen vor allem bei Obst und Gemüse, Milchprodukten und Getreideerzeugnissen Verfügbarkeitsprobleme wahrgenommen haben. Im Gegensatz dazu sind Lieferprobleme in der Fashion-Branche seltener; nur etwa 40 Prozent der Konsument:innen haben hier Engpässe bemerkt, wobei diese hauptsächlich bei Schuhen auftraten. Auffällig auch: Vor allem jüngere Verbraucher:innen, die an den Komfort von Amazon & Co. gewöhnt sind, nehmen Engpässe in diesen beiden Branchen stärker wahr.

Trotz dieser Engpässe möchten Konsument:innen auch in Krisenzeiten eine vollständige Produktpalette vorfinden. Sie erwarten von den Händlern, dass frühzeitig Maßnahmen getroffen werden, um die Verfügbarkeit sicherzustellen. Dies gilt besonders für den LEH, wo 80 Prozent der Befragten Maßnahmen erwarten, aber auch in der Fashion-Branche, wo 64 Prozent der Konsument:innen entsprechende Erwartungen haben. Zusätzlich wünschen sich viele Konsument:innen alternative Produkte, die klar als solche gekennzeichnet sind. Dies betrifft 74 Prozent der Befragten im LEH und 62 Prozent in der Fashion-Branche.

Mehr zahlen für Verlässlichkeit?

Die Hälfte der Konsument:innen ist bereit, einen Aufschlag zu zahlen, wenn ein Händler die Verfügbarkeit von Produkten sicherstellt oder schwer erhältliche Produkte vorrätig hat. Diese Zahlungsbereitschaft ist bei jüngeren Konsument:innen sogar noch etwas höher.

Anpassung im Einkaufsverhalten

Viele Verbraucher:innen haben in den Krisenzeiten ihr Verhalten angepasst:

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Im Lebensmitteleinzelhandel versuchen 78 Prozent der Verbraucher:innen, ihre Lieblingsprodukte stets vorrätig zu haben – das „hamstern“ der Pandemie scheint also zur Gewohnheit geworden zu sein. Zudem kaufen rund die Hälfte der Konsument:innen vorausschauender. Diese vorausschauenden Kaufstrategien helfen, potenziellen Engpässe vorzubeugen und sicherzustellen, dass wichtige Produkte immer zu Hause zur Hand sind.

Händler, die eine gute Verfügbarkeit sicherstellen oder fehlende Produkte zumindest zügig nachbestellen konnten, wird mehr vertraut und diese werden bevorzugt/gezielter aufgesucht. Rund ein Drittel der Konsument:innen meiden Marken und Händler, bei denen sie schlechte Erfahrungen bezüglich der Verfügbarkeit gemacht haben. Dies unterstreicht die Bedeutung einer zuverlässigen Produktverfügbarkeit und die Auswirkungen, die Lieferengpässe auf die Loyalität zu Händlern und Marken haben können.

Trend hin zu bewussterem Konsum

Regionalität hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Zwei Drittel der Konsument:innen geben an, im LEH mittlerweile mehr Wert auf regionale Produkte zu legen. Auch in der Fashion-Branche zeigt sich ein ähnlicher Trend, wobei 51 Prozent der Verbraucher:innen auf Produkte achten, die in der EU hergestellt wurden. Diese Präferenz für regionale Produkte spiegelt nicht nur ein gesteigertes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Unterstützung lokaler Wirtschaft wider, sondern setzt auch darauf, dass diese Produkte durch kürzere Lieferketten besser verfügbar sind.

Fazit

Die Herausforderungen durch Lieferengpässe sind für den Handel erheblich. Händler müssen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die Verfügbarkeit von Produkten sicherzustellen oder alternative Lösungen anzubieten. Dies erfordert eine flexible und gut durchdachte Lieferkette sowie eine klare Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden. Des Weiteren ist eine klare Kommunikation über die Verfügbarkeit sowie schnelle Nachbestellungen unerlässlich. Diese Strategien tragen dazu bei, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und die Bindung an den Händler zu stärken. In einer Zeit, in der Lieferengpässe zur neuen Normalität geworden sind, ist es entscheidend, dass der Handel schnell und effizient auf die Bedürfnisse der Konsument:innen reagiert. Nur so können langfristige Wettbewerbsvorteile gesichert und die Herausforderungen der modernen Lieferketten gemeistert werden.

Mehr Informationen rund um das Thema verändertes Konsumverhalten in der Krise und Auswirkungen bei Konsument:innen und Händlern veröffentlichen wir gebündelt im Herbst.

Zur Pressemitteilung der ersten Studieninsights

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