Dass nachhaltiges Handeln auch für Unternehmen wichtig ist, ist nicht nur nichts Neues, sondern bereits in der deutschen Gesetzgebung verankert. Regelmäßig werden von staatlicher Seite die Regulatorien nachgebessert und justiert, um eine nachhaltige Unternehmensführung sicherzustellen. Bislang fehlten allerdings klare europäische Regelungen und so sahen sich deutsche Unternehmen, die bereits zuvor durch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz (LkSG) an Auflagen gebunden waren, häufig mit Wettbewerbsnachteilen konfrontiert. Das soll sich mit der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ändern. Ab 2027 gelten Sorgfaltspflichten bezüglich Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der Lieferkette für alle europäischen Unternehmen ab 5.000 bzw. ab 2028 auch für Unternehmen ab 3.000 Mitarbeitenden. Doch wie blicken Großhändler und Hersteller auf das Thema und welche Herausforderungen gehen mit einem solchen Gesetz einher? Diese und weitere Fragen beantworten das ECC KÖLN und Creditreform im neuen B2BEST Barometer Vol. 14, das heute im Rahmen des ECC FORUM 2024 vorgestellt wird.
B2B-Unternehmen sehen Relevanz von Nachhaltigkeit gegeben, allerdings hapert es an der Umsetzung vieler ESG-Kriterien
Grundsätzlich wird dem Thema Nachhaltigkeit eine hohe Wichtigkeit beigemessen und es trägt aus Unternehmenssicht langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Allerdings sehen sich knapp drei Viertel der B2B-Unternehmen noch ganz am Anfang bei der Umsetzung. Wenig überraschend sind dies vor allem kleine und mittelständige Unternehmen. Verbesserungspotentiale werden in allen drei ESG-Bereichen (Environment, Social, Governance) gesehen. Die größten Stellschrauben aus Unternehmenssicht liegen in der Reduktion des Energiebedarfs (60 %), dem Einsatz erneuerbarer Energien (58 %) aber auch dem Ausbau an Sozialleistungen für Mitarbeitende (55 %) und der ressourcenschonende Einsatz von Materialen (54 %).
Auch beim Thema Kommunikation ist noch viel Luft nach oben. Häufig fühlen sich Mitarbeitende im Unternehmen unzureichend informiert - nur rund die Hälfte der Großhändler und Hersteller stellt Angaben zu einzelnen Kennzahlen oder Strategien bereit. Hier ist Transparazent gefordert, denn ohne diese fehlt das Verständnis und die Unterstützung für die erfolgreiche Umsetzung der ESG-Kriterien.
Vielzahl an staatlicher Regulatorien und Gesetze stellen Unternehmen vor große Herausforderungen
Auch wenn die Gesetzgebung durch einheitliche und transparente Regulierungen versucht, Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette voranzubringen, sehen sich B2B-Unternehmen zum Teil mit großen Schwierigkeiten bei der Erfüllung und Handhabung konfrontiert. Vor allem die steigende Bürokratie und die zusätzlichen Kosten stellen die größten Herausforderungen dar. Positiv bewertet wird die europäische Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), die gerade deutsche Unternehmen, die bereits nach den Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz agiert haben, wieder wettbewerbsfähiger macht (71 %). Somit könnte das neue europäische Lieferkettengesetz eine Chance für deutsche Unternehmen bereithalten, die es zu nutzen gilt!
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Das aktuelle B2BEST Barometer sowie alle vergangenen Ausgaben stehen hier zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Unter dem Motto B2BEST@K5 werden die Expert:innen und Partner des ECC KÖLN am 25. Juni 2024 auf der K5 weitere Deep Dives rund um den B2B-Sektor präsentieren. Die Community des ECC KÖLN erhält 10 Prozent Rabatt auf die Tickets.