Amazon gilt als DER Gewinner der immer noch anhaltenden Coronapandemie. Viele Hersteller wurden in den vergangenen Monaten regelrecht dazu gezwungen, auf den Onlinekanal und Plattformen wie den Onlinegiganten zu wechseln, um ihre Existenz sichern zu können. Wir haben über die Entwicklungen mit Roberto Russo gesprochen, der seit Kurzem Managing Director bei unserem ECC CLUB Mitglied factor-a ist.
Ihr beratet Hersteller dabei, ihre Produkte bestmöglich auf Amazon zu platzieren und zu verkaufen. Welche Produkte sind in euren Augen besser, welche schlechter geeignet, um sie über den Onlinegiganten zu vertreiben?
Bei der Produktauswahl spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Man muss zum Beispiel darauf achten, ob die Produkte bei Amazon verboten sind oder es weitere Beschränkungen gibt wie zum Beispiel bei Produkten, die tiefgekühlt sind, Schmuck, der mehr Wert ist als 500€ oder Artikel mit einer Haltbarkeit unter 70 Tagen.
Weiterhin sollte man sich das Angebot bei Amazon anschauen. Bei Produkten mit einer hohen Nachfrage geht in der Regel auch ein hoher Wettbewerb einher. Hier haben meist die großen Player einen Vorteil. Kleineren Anbietern ist daher zu empfehlen auf ‘nischigere’ Produkte zu setzen. Wichtig ist es, vor dem Verkaufsstart die Marktsituation über einen längeren Zeitraum zu analysieren und sich mit dem eigenen Markt vertraut zu machen.
Zuletzt sollte man noch den Punkt Profitabilität betrachten. Die Verkaufspreise müssen marktfähig sein, denn nur so kann man sich den entscheidenden Vorteil der Buybox sichern. Kosten müssen demnach genauestens berechnet werden und ein Margenspielraum für Preisschwankungen eingerechnet werden.
Je nachdem, wie groß das Produktportfolio ist, ist die Pflege der Produktdetailseiten, aber auch der eintreffenden Kundenrezensionen sehr arbeitsintensiv. Ihr habt eine Software entwickelt, die Amazon Vendoren in diesen und weiteren Bereichen unterstützt. Wie funktioniert diese Software und was ist der Mehrwert dahinter?
Unsere Software, die factor-a suite, unterstützt Vendoren (Hersteller) in sämtlichen operativen Aufgabenbereichen und bringt mehr Transparenz und Automatisierung in Prozesse wie Content Monitoring, Review Management oder Ad Automation. Ziel der Software ist es, Informationen aus allen Quellen zusammen zu bringen und effektiv und zeitsparend für die Nutzer*innen aufzubereiten. Für unsere Kunden bedeutet dies oft eine Zeitersparnis von ca. 80 Prozent.
Amazon gilt als einer der Gewinner der Coronakrise. Habt ihr feststellen können, dass sich mehr Unternehmen getraut haben, den Schritt auf die Plattform zu wagen?
Ja, auf jeden Fall! In den vergangenen Monaten wurden so viele Produkte wie nie über Amazon verkauft. Vorrangig Produkte, die zuvor bei Amazon von Kund*innen nicht so gut angenommen wurden – bestes Beispiel hierfür ist das Klopapier. Es ist zu erwarten, dass Kund*innen jetzt weiterhin an ihrem Kaufverhalten festhalten und mehr Dinge online erwerben. Dafür ist der Marktplatz der perfekte Ort. Die Hersteller müssen dementsprechend zwangsläufig auf Amazon vertreten sein, um marktfähig zu bleiben.
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