Die aktuellen turbulenten Zeiten, geprägt von wirtschaftlicher Unsicherheit und spürbarer Inflation, hinterlassen zweifellos ihre Spuren im Kaufverhalten der Konsument:innen. Die kommende Schwerpunktstudie der IFH FÖRDERER (exklusiv für IFH FÖRDERER Mitglieder jetzt schon vorab Inhalte einsehen) widmet sich diesem Thema und beleuchtet, wie externe Einflüsse und Konsumtrends das Einkaufsverhalten nachhaltig beeinflussen. Ein erster Blick in die Daten der ersten Befragungswelle gibt Aufschluss über einen signifikanten Wertewandel, der sich mitten in diesen Herausforderungen vollzieht.
Inflation und Unsicherheit beeinflussen den Konsum
Die Sorgen, die durch Inflation und Unsicherheit ausgelöst werden, haben die Prioritäten der Konsument:innen verschoben. Die Daten zeigen, dass knapp 60 Prozent der Befragten von den inflationär bedingten Preissteigerungen beunruhigt sind, während die Hälfte die Befürchtung hat, den eigenen Lebensstandard nicht mehr aufrechterhalten zu können. Diese Ängste reflektieren sich deutlich im Einkaufsverhalten. Etwa 49 Prozent der Befragten gaben an, im Jahr 2023 weniger konsumiert zu haben, insbesondere in den Bereichen Reisen und Gastronomie (24 %), Freizeitgestaltung (17 %) und Fast Moving Consumer Goods (15 %).
Preisbewusstsein, Qualität und Langlebigkeit im Fokus
Die Auswirkungen der Inflation manifestieren sich in einem gesteigerten Preisbewusstsein bei den Konsument:innen. Für knapp drei Viertel (73 %) ist das Preis-Leistungs-Verhältnis das entscheidende Kriterium beim Einkaufen. Doch neben diesem finanziellen Fokus zeigt sich auch ein verstärktes Interesse an Qualität und Langlebigkeit. Fast-Fashion-Anbieter erleben aufgrund dieses gesteigerten Qualitätsbewusstseins eine Abwendung. Der bewusste und planvolle Konsum wird zum Leitmotiv, was die Auswahl von Produkten maßgeblich beeinflusst. So gibt die Mehrheit der Befragten an, bewusster einzukaufen (79 %) und Spontankäufe zu vermeiden (67 %).
Herausforderungen für den Handel: Qualität und Transparenz als Schlüsselfaktoren
Diese Erkenntnisse stellen den Handel vor klare Handlungsnöte. Es gilt nicht nur angemessene Preise anzubieten, sondern auch die Produktqualität in der Bewerbung hervorzuheben. Eine transparente Kommunikation und Orientierung sind dabei von zentraler Bedeutung, um das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten zu gewinnen und zu erhalten.
Gleichzeitig steht der Handel vor der Herausforderung, Begeisterungsfaktoren zu bedienen. Im stationären Handel sollten einzigartige Erlebnisse geschaffen und die Interaktion mit den Kundinnen und Kunden intensiviert werden. Im Online-Bereich hingegen spielen Kuratierung, Autonomie und Convenience eine entscheidende Rolle. Eine ausgewogene Balance zwischen diesen verschiedenen Bedürfnissen wird für den Handel erfolgskritisch.
Ausblick auf die Zukunft: Kontinuität der Trends und weitere Einflussfaktoren
Die vorliegenden Ergebnisse sind nur ein erster Einblick in die komplexe Welt des sich wandelnden Kaufverhaltens. Im kommenden Jahr verspricht die Fortsetzung der Studie weitere spannende Erkenntnisse zu liefern. Es wird von großem Interesse sein, zu untersuchen, ob die identifizierten Trends langfristig bestehen bleiben und welche weiteren Faktoren das Kaufverhalten nachhaltig beeinflussen werden.
In Zeiten des Wandels liegt für den Handel sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Die Anpassung an die neuen Bedürfnisse der Konsument:innen und die Schaffung von Mehrwert werden entscheidend sein, um langfristig erfolgreich zu sein. Transparente Kommunikation, Qualitätsbewusstsein und das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse werden zu Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Kundenbindung in dieser dynamischen Zeit. Der Handel sollte diese Veränderungen als Impuls nutzen, um sich innovativ und flexibel aufzustellen und so den Herausforderungen und Chancen gleichermaßen gerecht zu werden.
Exklusiver Zugriff auf die Ergebnisse:
Als IFH FÖRDERER haben Sie schon jetzt die Möglichkeit, exklusiv auf den Zwischenbericht der Schwerpunktstudie zuzugreifen. Im Mitgliederbereich finden Sie einen Zwischenbericht zu den ersten Ergebnissen sowie die Aufzeichnung des letzten SCIENCE TALKS, indem Dr. Kai Hudetz und Dr. Mike Schreiber die Ergebnisse der ersten Befragungswelle diskutieren.