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21. Juni 2023

Es ist DAS Thema der letzten Wochen und Monate: Künstliche Intelligenz. Die Diskussionen rund um ChatGPT, Bard und Co. haben die Debatte angeheizt. Braucht es nun mehr Regeln und gesetzliche Vorschriften, um dem noch Herr zu werden und bei künftigen Entwicklungen einschreiten zu können? Diese Frage beschäftigt derzeit viele Expertinnen und Experten und sie sind sich dabei keinesfalls einig. Während die einen propagieren, Innovationen durch eine Regulierung zu stoppen, sind die anderen überzeugt, dass Künstliche Intelligenz eine große Bedrohung darstellt. Doch egal, auf welcher Seite man steht, eines ist nicht von der Hand zu weisen: Die Technologien, die aktuell möglich sind, betreffen alle Bereiche – auch die Handelswelt.

Realität vs. Fiktion

Auch die Social-Media-Welt bleibt vom Einmarsch der Künstlichen Intelligenz nicht verschont: Virtuelle Influencer:innen oder künstlich erzeugte Inhalte wie Bilder und Videos scheinen erst der Anfang zu sein. Was da noch kommt? Aktuell ungewiss. Vor allem unter den jüngeren Konsument:innen sind virtuell erzeugte Inhalte verbreitet: Knapp die Hälfte kennt virtuelle Influencer:innen, rund zwei Drittel haben schon einmal künstlich generierte Bilder oder Videos gesehen. Das zeigt der aktuelle Trend Check Handel von ECC KÖLN und Salesforce.

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Das Problem: Konsument:innen können oftmals nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Nur die wenigsten wollen daher, dass virtuelle Influencer:innen menschenähnlich und künstlich generierte Inhalte fotorealistisch sind. Wird hier bald die nächste Einschränkung in Sachen Künstlicher Intelligenz folgen? Acht von zehn Konsument:innen fordern bereits eine Kennzeichnung solcher Inhalte. Und neu ist das Ganze nicht: Bei Werbung sind Influencer:innen verpflichtet, diese zu als solche zu markieren; an der Umsetzung hapert es jedoch oftmals noch. Denn auch hierbei kann die Hälfte der Konsument:innen nicht richtig differenzieren, was echte Inhalte und was Werbung ist. Daher greift die Regierung in Frankreich jetzt durch: Per Gesetz müssen Influencer:innen ihre Werbung deutlicher kennzeichnen und auch darauf hinweisen, wenn sie in Videos Effekte oder Filter nutzen.

Wer wird der neue Stern am Social-Media-Himmel?

In einer Welt, in der sich alles immer mehr um Künstliche Intelligenz und Co. dreht, wollen wir doch alle nur ein bisschen mehr Realität und Authentizität – und das auch auf Social Media. Vermutlich beschert dieser Trend der Plattform BeReal wachsende Beliebtheit. Die App zum Teilen von Fotos, über die Nutzer:innen ein Foto pro Tag posten können, um ihren Follower:innen in Echtzeit zu zeigen, was sie gerade tun, kommt da genau richtig. Es soll eine authentische, ungefilterte Momentaufnahme aus dem Leben der Nutzer:innen entstehen – ohne Filter, ohne Überarbeitungsmöglichkeiten. Und das kommt bei Konsument:innen an: Rund zehn Prozent nutzen die App bereits, etwa ein Drittel kennt das Netzwerk. Damit liegt die Nutzungshäufigkeit in etwa auf dem Niveau der beruflich orientierten Netzwerke LinkedIn und Xing. Ein Blick auf die Jüngeren offenbart noch Erstaunlicheres: In der Altersgruppe der 16- bis 18-Jährigen wird BeReal schon häufiger genutzt als Facebook.

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Wird BeReal nun TikTok Konkurrenz machen? Ganz so weit ist es noch nicht. Zwar lässt das aktuell starke Wachstum von BeReal auf gute Prognosen hoffen, TikTok hat aber bereits über alle Altersgruppen hinweg an Relevanz gewonnen und ist damit der Krisengewinner unter den Netzwerken. Und auch für die Zukunft messen knapp zwei Drittel der Befragten des Trend Check Handel TikTok eine große Bedeutung zu. Ob sich TikTok der wachsenden Konkurrenz durch BeReal bewusst ist, ist unklar. Es deutet jedoch einiges darauf hin, schließlich haben die Entwickler bereits im letzten Jahr mit TikTok Now ein ähnliches Konzept wie BeReal an den Start gebracht: Nutzer:innen können einmal am Tag in einem bestimmten Zeitfenster ein Foto mit ihren Freund:innen teilen. Wird das Foto außerhalb dieses Fensters aufgenommen, wird es entsprechend markiert. Und auch von Instagram gab es kurzzeitig Schlagzeilen, dass ein spezielles Feature eingeführt werden soll, um den eigenen Kontakten reale Momente zu zeigen. Ehrlichkeit statt Inszenierung scheint auf Social Media wieder wichtiger zu werden. Spannend bleibt, ob es sich um eine langfristige Entwicklung handelt oder doch bald die Trendumkehr kommt.

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