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Was tun, wenn das Fachpersonal fehlt? Mit dieser Frage müssen sich derzeit auch viele Apotheken in Deutschland auseinandersetzen. Die aktuelle Ausgabe vom Apothekenkonjunkturindex (APOkix) des IFH KÖLN zeigt: Rund drei Viertel der befragten Apothekeninhaber:innen (74 %) geben an, den Fachkräftemangel in ihren Apotheken gegenwärtig stark oder sogar sehr stark zu spüren. Ihre Personalsuche im vergangenen Jahr bezeichnen im Durchschnitt über alle Beschäftigtengruppen hinweg 42 Prozent der Befragten als nicht erfolgreich. Das heißt: In den entsprechenden Apotheken konnten (fast) keine offenen Stellen besetzt werden. Zumindest teilweise konnten 20 Prozent der Apotheken ihre offenen Stellen besetzen; 37 Prozent konnten nahezu alle offenen Stellen besetzen.

Approbierte und PTA im Fokus

Besonders schwer wiegt der Fachkräftemangel bei Approbierten und Pharmazeutisch-technischen Assistent:innen (PTA), denn diese werden von besonders vielen Apotheken gesucht. So suchten im vergangenen Jahr 74 Prozent nach PTA und 66 Prozent nach Approbierten. Wirklich erfolgreich verlief die Personalsuche aber nur in 40 Prozent (PTA) bzw. 32 Prozent (Approbierte) der Fälle. Noch schwieriger gestaltet sich die Suche nach Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiP) und Pharmazeutisch-kaufmännischen Assistent:innen (PKA) bzw. Apothekenhelfer:innen; allerdings werden diese deutlich seltener gesucht als Approbierte und PTA (nach PhiP suchten 34 % der Apotheken, nach PKA 29 %).

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Über sämtliche Beschäftigtengruppen hinweg offenbart sich der Fachkräftemangel auf dem Land ausgeprägter als in der Stadt. Während laut den Befragten beispielsweise in 37 Prozent der Stadtapotheken im vergangenen Jahr (nahezu) alle ausgeschriebenen Stellen für Approbierte besetzt werden konnten, gilt dies nur für 28 Prozent der Landapotheken. Besonders stark sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land im Ausbildungsbereich ausgeprägt. So ist die Quote der Stadtapotheken mit erfolgreicher Personalsuche im Bereich der PhiP und der PKA-Auszubildenden mit 42 bzw. 29 Prozent etwa doppelt so hoch wie bei Apotheken in ländlichen Gebieten (20 bzw. 15 %).

Ausblick und Konsequenzen

Der Fachkräftemangel wird Apotheken auch in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen – auf dem Land ganz besonders. So wird sich der Personalbedarf in den Apotheken in den kommenden Jahren nach Einschätzung der im APOkix befragten Apothekeninhaber:innen über sämtliche Beschäftigtengruppen hinweg weiter erhöhen. In besonderer Weise gilt dies für Approbierte und PTA – in beiden Bereichen gehen rund 70 Prozent der Befragten von steigenden Personalbedarfen in ihren Apotheken aus. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müsse der „Arbeitsplatz Apotheke“ aus Sicht von 98 Prozent der Befragten attraktiver gemacht werden – gerade mit Blick auf den Wettbewerb mit anderen Beschäftigungsfeldern. Auch mehr PTA-Schulen und -Schulplätze (94 %), höhere Gehälter (93 %) und zusätzliche Pharmaziestudienplätze (92 %) könnten laut den Befragten dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Konjunkturindizes steigen an

Im April ist der Konjunkturindex zur aktuellen Geschäftslage von 75 Punkten im März auf 91 Punkte gestiegen. Die Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten liegt mit einem Plus von 12,6 Punkten im April bei 54,5 Punkten.

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Die wichtigsten Zahlen im Überblick

  • 74 Prozent der befragten Apothekerinhaber:innen spüren den Fachkräftemangel stark oder sehr stark.
  • 42 Prozent der Befragten konnten im vergangenen Jahr nahezu keine ausgeschriebene Stelle erfolgreich besetzen.
  • 98 Prozent der Befragten sind der Meinung, der Arbeitsplatz Apotheke muss attraktiver gestaltet werden.
  • Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage steigt im April auf 91,0 Punkte.
  • Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten steigt im April auf 54,5 Punkte.

Über den APOkix

Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im April wurden im Zeitraum vom 10.04.2023 bis zum 17.04.2023 insgesamt 178 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Befragung beschäftigte sich mit dem Ausmaß des Fachkräftemangels in deutschen Apotheken. Der APOkix wird unterstützt von der phaNOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.

Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können hier im Shop des IFH KÖLN kostenfrei heruntergeladen werden.

Über das IFH KÖLN

Als Brancheninsider liefert das IFH KÖLN Informationen, Marktforschung und Beratung zu handelsrelevanten Fragestellungen rund um eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft und der Entwicklung passender Geschäftsmodelle. Das IFH KÖLN ist erster Ansprechpartner für unabhängige, fundierte Daten, Analysen und Strategien, die Unternehmen und Handelsstandorte erfolgreich und zukunftsfähig machen. Durch die Betrachtung von Märkten, Kunden und dem Wettbewerb, bietet das IFH KÖLN einen 360°-Blick für die Strategieableitung bei handelsrelevanten Themen. In maßgeschneiderten Projekten werden Kunden bei strategischen Fragen rund um Digitalstrategien, bei der Entwicklung neuer Märkte und Zielgruppen oder bei Fragen der Kanalexzellenz unterstützt. Mit der Tochtermarke ECC KÖLN ist das IFH KÖLN seit 1999 im E-Commerce aktiv und widmet sich dem Community- und Knowhow-Transfer für die Digitalisierung im Handel.

Mehr unter: www.ifhkoeln.de

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