Die deutsche Handelslandschaft war durch Lieferengpässe, Preissteigerungen und den Kriegsausbruch auch 2022 von Herausforderungen geprägt. Dennoch verzeichnet die Mehrheit der Konsumgütermärkte ein Umsatzwachstum. Das zeigt das aktuelle Märkte-Ranking, mit dem das IFH KÖLN die Umsatzentwicklung von 55 relevanten Konsumgütermärkten auf Basis von Hochrechnungen analysiert. Der Einzelhandel realisiert somit im vergangenen Jahr ein nominales Umsatzplus, unter Berücksichtigung der aktuellen Preisentwicklungen steht jedoch ein Minus zu Buche.
Wachstumsamplitude nähert sich weiter an
Die Differenz zwischen dem größten Verlierer und dem größten Gewinner war in den vergangenen Jahren pandemiebedingt sehr groß. Während einige Märkte vom Lockdown stark betroffen waren, wurden andere durch den Fokus auf das Leben und Arbeiten in den eigenen vier Wänden deutlich beflügelt. 2022 nähern sich die Märkte in ihrer Entwicklung wieder stärker an. Ein Blick auf den größten Gewinner und Verlierer der verglichenen Branchen zeigt: Die Bandbreite der Umsatzentwicklung liegt zwischen Plus 21,4 und Minus 1,9 Prozent.
Uhren und Schmuck führen Branchentreppe an
Vor allem die innenstadtrelevanten Branchen konnten einige der pandemiebedingten Umsatzverluste wieder ausgleichen. So stehen ganz vorn im Ranking der Märkte Uhren und Schmuck. Insbesondere (Echt-)Schmuck und wertvolle Uhren gelten gerade in Krisenzeiten als gute Investition. So liegt die Preisentwicklung in diesen beiden Märkten deutlich unter der (nominalen) Umsatzentwicklung. Auch die Fashion-Branche kann sich 2022 über Umsatzsteigerungen freuen: Gewinner innerhalb des Marktes ist Herrenbekleidung mit einem Plus von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Consumer Electronics und Gartenbedarf bilden die Schlusslichter im Branchenranking. Im Schnitt sind die Märkte um 5,8 Prozent gewachsen.
„Trotz einiger positiver Umsatzentwicklungen ist in vielen Märkten das Umsatzniveau vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht. Enorme Preissteigerungen vor allem im Energie- und Lebensmittelsektor führen dazu, dass überlegter gekauft wird und − zumindest in einigen Branchen − Konsumverzicht ansteht“, resümiert Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH KÖLN.
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