Neuer APOkix blickt auf die Topthemen des Apothekenjahres 2023: Anpassung des Apothekenhonorars, Bürokratieabbau im Apothekenalltag sowie die Vermeidung von Lieferengpässen. Konjunkturindex für aktuelle Geschäftslage steigt. Bewertung der Geschäftsentwicklung für das kommende Jahr weiter auf Abwärtskurs.
In der Jahresendbefragung 2022 untersucht die neuste Ausgabe des APOkix, wie die deutschen Apothekerinnen und Apotheker das vergangene Jahr bewerten und welche Themen für 2023 relevant sein werden. Die Bewertung des persönlichen Apothekenjahres fällt dieses Jahr bei den befragten Apotheker:innen schlechter als im Vorjahr aus: Während 2021 die Durchschnittsnote 2,6 vergeben wurde, ist es 2022 eine 3,2. Mehr als die Hälfte der Befragten bewertete das Geschäftsjahr mit der Note befriedigend oder ausreichend (60 %). Und nur rund Drei von Zehn bewertet das Geschäftsjahr mit gut oder sehr gut (27 %). Der Blick in das kommende Jahr 2023 ist für mehr als die Hälfte der befragten Apothekenleiter:innen eher negativ geprägt (57 %). 30 Prozent der Befragten lassen das anstehende Geschäftsjahr mit einer neutralen Einstellung auf sich zu kommen und nur etwa jede:r Zehnte geht das neue Jahr optimistisch an (13 %).
Im jüngst begonnenen Jahr 2023 stehen besonders Themen aus dem Bereich der Politik und Standesvertretung für die Apothekerschaft im Mittelpunkt. Die Mehrheit der Befragten sieht die Anpassung des Apothekenhonorars an erster Stelle (höchste Priorität für 83 % der Befragten). Das Topthema von 2021 – der Bürokratieabbau im Apothekenalltag – rückt damit auf den zweiten Platz (78 %), dicht gefolgt von der Vermeidung von Lieferengpässen (76 %). Des Weiteren werden Themen wie die Abschaffung der Präqualifizierung zur Hilfsmittelbelieferung (70 %), die Abschaffung von Rabattverträgen (62 %) und das Rx-Versandhandelsverbot (47 %) im Fokus der Apothekerschaft liegen. Auch Themen rund um die Apothekenführung, das Apothekenpersonal und den Wettbewerb werden relevant sein.
Leistungen der Gesundheitspolitik weiterhin in der Kritik
Auch 2022 waren viele Apotheker:innen, wie sich bereits in den Vorjahren abzeichnete, mit den Leistungen der Gesundheitspolitik unzufrieden. Die Durchschnittsnote von 4,4 im Jahr 2021 wurde im vergangenen Jahr 2022 von einer 4,5 unterboten. Die Bewertung der Leistungen der Standesvertretung der Apothekerschaft bleibt mit einer Durchschnittsnote von 4,0 identisch zum Vorjahr.
Gegensätzliche Entwicklung der Konjunkturindizes im Dezember
Der Konjunkturindex zur Entwicklung der Geschäftslage führt mit 40,1 Punkten im Dezember im Vergleich zu 41,6 Punkten im November den anhaltenden Abwärtstrend fort – ein Minus von 31,3 Punkten im Vergleich zum Dezember 2021. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Dezember fällt deutlich positiv aus: Mit einem Plus von 16,4 Punkten erreicht der Konjunkturindex 93,4 Punkte. Jedoch weist auch dieser Wert, mit minus 29,9 Punkten, eine große Differenz im Vergleich zum Vorjahr auf.
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 60 Prozent der befragten Apothekenleiter:innen bewerten das vergangene Apothekenjahr mit der Note befriedigend oder ausreichend.
- 57 Prozent blicken pessimistisch auf das kommende Geschäftsjahr 2023.
- 83 Prozent der Befragten sehen die Anpassungen des Apothekenhonorars als Topthema für 2023 an.
- Die Leistungen der Gesundheitspolitik werden mit der Durchschnittsnote 4,5 schlechter als 2021 bewertet.
- Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage steigt im Dezember auf 93,4 Punkte.
- Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten liegt im Dezember bei 40,1 Punkten.
Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaber:innen zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im Dezember wurden im Zeitraum vom 12.12.2022 bis zum 02.01.2023 insgesamt 153 Apothekeninhaber:innen online befragt. Die APOkix-Teilnehmer:innen stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Jahresendbefragung beschäftigte sich mit der Bewertung des Geschäftsjähres 2022 und den Topthemen für das kommende Jahr 2023. Der APOkix wird unterstützt von der phaNOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag.
Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können im IFH Shop kostenfrei heruntergeladen werden.