Studie des ECC KÖLN und der Hochschule Aschaffenburg zeigt: Während mobile Zahlarten beim Online-Shopping über das Handy bereits durchaus verbreitet sind, spielen diese im stationären Handel noch kaum eine Rolle.
Köln, 06. Mai 2013 – Die Entwicklung von Zahlungsverfahren speziell für mobile Endgeräte gehört aktuell zu den Top-Themen des Payment-Marktes. Kaum ein Tag vergeht ohne Meldung über ein neues mobiles Zahlungsverfahren. Die Konsumentensicht auf diese Verfahren analysiert die aktuelle Studie des ECC KÖLN am Institut für Handelsforschung „Der Internetzahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher in D-A-CH – IZV 11“ in Zusammenarbeit mit der Hochschule Aschaffenburg. Diese zeigt, dass bereits 63,2 Prozent der Verbraucher Waren oder Dienstleistungen über ihr Smartphone gekauft haben. Die deutschen Verbraucher bezahlen ihre mobilen Käufe dabei bevorzugt mit PayPal (44,1 %), während Schweizer (59,5 %) und österreichische (48,1 %) Konsumenten häufiger die Kreditkarte verwenden. Doch auch genuin mobile Zahlverfahren beispielsweise über SMS oder mpass sind bei mobilen Käufen im Internet durchaus verbreitet. In Deutschland haben bereits knapp ein Drittel der befragten Mobile-Shopper mobile Abrechnungsarten genutzt. In Österreich sind es 28,8 Prozent und auch jeder vierte befragte Schweizer hat bereits mit mobilen Zahlarten über das Handy im Internet gekauft.
Allerdings geben auch 74,8 Prozent der mobilen Shopper an, beim Online-Einkauf über das Smartphone am liebsten genauso wie im „normalen“ Online-Shop auch zu bezahlen. „Wir haben schon beim E-Commerce gemerkt, dass es für besondere Internetzahlungsverfahren außerordentlich schwer war, sich durchzusetzen. Ein Großteil des Marktes wird weiterhin durch bestehende Verfahren wie Überweisung, Lastschrift und Kreditkarte abgedeckt. Abgesehen von Bereichen wie zum Beispiel Klingeltöne oder Apps, sehe ich eigentlich keinen Grund, warum dass bei Käufen im mobilen Internet anders sein sollte“, so Malte Krüger, Professor an der Hochschule Aschaffenburg.
Stationäre Käufe über das Smartphone noch selten
Im stationären Handel spielen mobile Zahlmöglichkeiten aktuell noch eine sehr untergeordnete Rolle. Im Länderdurchschnitt haben dennoch bereits 5,8 Prozent der Befragten in einem stationären Geschäft mit Hilfe eines mobilen Endgeräts bezahlt. Weitere 6,9 Prozent haben ein mobiles Endgerät genutzt, um damit an einem Automaten zu bezahlen. Dabei haben die meisten Befragten (46,9 %) die Zahlung mittels SMS oder MMS ausgeführt – ein Verfahren, das bereits seit einigen Jahren an Fahrkarten- oder Parkscheinautomaten angeboten wird. Aber auch mit neuen Verfahren wie Aufsteckgeräten, QR-Codes oder NFC-Chips haben einige wenige Verbraucher bereits Erfahrungen gesammelt. „Die Ergebnisse zeigen großes Potenzial für neue, speziell für mobile Geräte entwickelte Zahlungslösungen, machen aber gleichzeitig deutlich, dass hier noch hoher Informationsbedarf und Skepsis unter den Verbrauchern herrscht. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sich rein mobile Zahlarten – egal, ob für den stationären Handel oder im Online-Kontext – im Markt etablieren können“, so Aline Eckstein, Bereichsleiterin des ECC KÖLN.
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Über die Studie
Die vorliegende Studie „Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Konsumenten in D-A-CH“ (IZV11) basiert auf einer repräsentativen Befragung von 1.978 Internetnutzern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Befragung wurde im Dezember 2012 anonym online durchgeführt. Im Fokus der Erhebung stehen die Sichtweise und Nutzungsgewohnheiten von Internetnutzern zum Thema Online-Payment.
Die Studie IZV11 stellt ein gemeinschaftliches Projekt dar, an dem das E-Commerce-Center, die Hochschule Aschaffenburg und die PaySys Consultancy GmbH beteiligt sind. Die Studie wurde darüber hinaus insbesondere von den folgenden Unternehmen und Institutionen unterstützt: BillSAFE und PayPal Deutschland GmbH, SOFORT AG, Wirecard AG, EXPERCASH GmbH, Klarna GmbH und PayUnity. Diesen Sponsoren sei vielmals für ihre neutrale Unterstützung der empirischen Wirtschaftsforschung gedankt – ohne sie wäre die Durchführung des Studienprojekts in dieser Form nicht möglich gewesen.
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