In weniger als zwei Wochen ist es endlich so weit: Am 09. November findet das Gipfeltreffen der „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ statt. Seit rund 14 Monaten entwickeln wir in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt gemeinsam mit 14 Modellstädten und vielen weiteren Partnern ein Werkzeug für digitales Leerstands- und Ansiedlungsmanagement und erarbeiten neue Standards für ein Miteinander und kreatives Neudenken im Vitalisierungsprozess von Städten. Unter dem Motto „Leerstand auflösen, Standorte gestalten“, blicken wir auf die spannende, aber auch herausfordernde Projektzeit zurück, stellen die digitale Plattform LeAn® vor und lassen uns von Best Practices und Keynotes zum Mutigsein inspirieren. Mit Hilfe der digitalen Plattform LeAn® – quasi Tinder für innerstädtische Gewerbeimmobilien – wollen 14 Modellstädte das Problem der leeren Läden in den Innenstädten bei der Wurzel packen und nachhaltig innovative Konzepte ansiedeln. Das erfordert vor allem zwei Dinge: Mut und Ausdauer.
Beides keine Fremdwörter für Verena Pausder, die neben anderen spannenden Expert:innen als Keynote-Speakerin auf dem Gipfeltreffen am 9. November auftreten wird. Schließlich kann Verena einiges berichten, wenn es um Veränderungswillen und den Mut aus der Komfortzone herauszutreten, geht. Grund genug, sie auch in unseren Podcast einzuladen. Und das hat sich gelohnt: Im Gespräch mit unserem Host Kai Hudetz erzählt die Vollblut-Unternehmerin, Autorin und Podcasterin was sie antreibt und warum deutsche Innenstädte eine Herzensangelegenheit für sie sind.
„Wenn ich irgendetwas sehe, wo Handlungsbedarf ist, lege ich los!“, sagt sie ihm Gespräch mit Kai Hudetz (02:42). Wir leben in einer Zeit, in der viele Herausforderungen auf den Handel und jede:n Einzelne:n von uns zukommen. Coronapandemie, Ukrainekrieg, Energiekrise und Preissteigerungen betreffen uns als Gesellschaft immer mehr. Andere wichtige Themen wie Klimaschutz, Fachkräftemangel oder Digitalisierung aber deshalb aufzuschieben, sei dennoch keine sinnvolle Strategie, erklärt Verena Pausder, denn eine krisenfreie Zeit werde es sowieso nicht geben (ab 12:39). Daher sei es essenziell, die Dringlichkeit der Probleme, die vielen erst durch das Spüren von Konsequenzen bewusst würden, in Motivation und „Mut zum Machen“, zu verwandeln (15:33; 03:04). Denn nichts würde unseren Gast mehr ärgern, als mit achtzig Jahren auf einer Parkbank zu sitzen und zu bereuen, aus Angst vor der Herausforderung nicht mehr getan zu haben (17:26).
Digitale Welten – analoge Begegnungsorte
Leerstand und Ansiedlung in deutschen Innenstädten ist eine dieser Herausforderungen, die Verena Pausder nicht nur unter unternehmerischen Gesichtspunkten, sondern auch durch ihre persönliche Biografie bewegt (ab 19:37). Am Rande der Bielefelder Fußgängerzone aufgewachsen, erinnert sie sich noch gut an die Anziehung und Magie der belebten Straße bei einem Wochenendbummel. Die Innenstadt als Begegnungs-, Erlebnis-, und Inspirationsort aufrechtzuerhalten, sei wesentlich für eine funktionierende Demokratie und eine digitalisierte Welt, denn hier könne Gemeinschaft erlebt und über den eigenen Tellerrand hinausgeschaut werden (20:02). Eine Überzeugung, die auch wir am IFH KÖLN als Initiatoren der „Stadtlabore für Deutschland“ teilen – belebte, zukunftsorientierte und abwechslungsreiche Innenstadtstrukturen zu schaffen, muss in Politik und Handelsforschung großgeschrieben werden. Aber was bedeutet das in der Praxis? Zuerst einmal müssen die ganz individuellen Bedürfnisse jeder einzelnen Stadt und ihrer Bewohner:innen analysiert – ein individuelles Zielbild geschaffen werden. Entlang dieses Zielbildes kann mithilfe der digitalen Plattform LeAn® datenbasiert und passgenau Ansiedlung vorangetrieben werden. Und die Gestaltungsoptionen für Städte sind vielfältig, wie auch Verena Pausder weiß: Mit spannenden Konzepten wie beispielsweise autofreien Zonen, Pop-Up-Stores oder kostenfreiem WLAN, können Innenstädte (wieder) Menschen zusammenführen und auch die jüngere Generation anlocken (20:48). Kreative Ansätze, die wir vor einem Jahr an der HandelBar auch mit Jens Diekmann von GALERIA diskutiert haben.
Mit ihrer Keynote beim Gipfeltreffen der „Stadtlabore für Deutschland“ wird Verena Pausder den Teilnehmenden aufzeigen, wie wichtig Mut und Neugier für die Umsetzung von Innovations- und Transformationsprozessen sind.
Bei dem Digitalevent am 9. November 2022 kommen alle Innenstadtakteur:innen aus Kommunen, Kammern, Immobilienwirtschaft sowie Anbieter an einen Tisch, um neue Herangehensweisen und Best Practices für nachhaltige Ansiedlung in Innenstädten zu diskutieren.
Sind Sie neugierig geworden? Weitere Infos & kostenfreie Anmeldung unter: https://www.stadtlabore-deutschland.de/event/leerstand-auflosen-standorte-gestalten/?kampagne=Handelbar
Wir freuen uns zusammen mit Ihnen den Gipfel zu erklimmen!