Aktueller APOkix des IFH KÖLN zeigt: 84 Prozent der Apotheker sind dafür, dass die Importquote für Medikamente abgeschafft wird. Hauptgründe für die Forderung sind Sicherheitsbedenken und mangelndes Vertrauen in die Qualität von Importarzneimitteln. Die Konjunkturindizes sinken.
Apotheken in Deutschland sind dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil ihres Umsatzes mit importierten Fertigarzneimitteln zu generieren. Die deutliche Mehrheit der Apotheker (84 %) ist aufgrund von Vertrauensverlusten und Sicherheitsbedenken dafür, dass die Importquote abgeschafft wird. Insgesamt findet es nur jeder vierte APOkix-Teilnehmer grundsätzlich gut, importierte Arzneimittel in seiner Apotheke abzugeben. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen APOkix-Umfrage unter mehr als 200 Apothekenleiterinnen und -leitern.
Nach Einschätzung von 80 Prozent der APOkix-Teilnehmer gefährdet der Import von Medikamenten die Arzneimittelsicherheit. Neun von zehn Apothekern sind zudem der Meinung, dass Fälschungen oder Fehler bei Lagerung oder Transport in Deutschland nicht mehr erkannt werden können. Neben den Sicherheitsbedenken, wurde bei vielen Apothekern (78 %) das Vertrauen in Importware durch Arzneimittelskandale stark beschädigt. Auch Patienten stehen importierten Medikamenten nach Angaben der Apotheker kritisch gegenüber: So gibt die deutliche Mehrheit der befragten Apothekenleiterinnen und -leiter (83 %) an, dass Patienten bereits häufig Bedenken gegenüber importierten Arzneimitteln geäußert hätten.
Unterstützung durch Standesvertretungen gefordert
Neun von zehn Apothekern erwarten, dass die Standesvertretungen sich dafür einsetzen, dass die Importquote abgeschafft wird. Sollte eine Abschaffung nicht durchgesetzt werden, ist es aus Apothekersicht unerlässlich, dass Kontrollmechanismen und Sicherheitssysteme für Importmedikamente verschärft werden, um deren Sicherheit zu gewährleisten.
Konjunkturindizes verschlechtern sich
Im Oktober blicken die APOkix-Teilnehmer deutlich pessimistischer auf die aktuelle wirtschaftliche Lage als in den vorherigen Monaten. So sinkt der Index für die aktuelle Geschäftslage auf 80,5 Punkte und markiert damit den Tiefpunkt in diesem Jahr. Auch die Erwartungen für die Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern sich weiter und fallen auf einen Wert von 61,5 Punkten. Damit entfernen sich beide Indizes wieder deutlich von der neutralen 100-Punkte-Marke.
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Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
- 84 Prozent der Befragten sind dafür, dass die Importquote für Medikamente abgeschafft wird.
- 79 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Import von Arzneimittel die Arzneimittelsicherheit gefährdet.
- 78 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Vertrauen gegenüber Importarzneimitteln beschädigt sei.
- 89 Prozent der Befragten erwarten, dass sich die Standesvertretungen dafür einsetzen, dass die Importquote abgeschafft wird.
- Der Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage sinkt im Oktober auf 80,5 Punkte.
- Der Konjunkturindex für die erwartete Geschäftslage sinkt im Oktober auf 61,5 Punkte.
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Über den APOkix
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix des IFH KÖLN ist das Stimmungsbarometer im deutschen Apothekenmarkt. In den monatlichen Onlinebefragungen werden Apothekeninhaberinnen und -inhaber zur Einschätzung ihrer aktuellen und erwarteten Umsatzlage befragt. In monatlich wechselnden Zusatzfragen werden zudem aktuelle Marktthemen beleuchtet. Für den APOkix im Oktober wurden im Zeitraum vom 08.10.2018 bis zum 21.10.2018 226 Apothekenleiterinnen und -leiter online befragt. Die APOkix-Teilnehmer stammen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren sowohl größere als auch kleinere Apotheken, wie auch Apotheken in städtischen und ländlichen Gebieten. Die Zusatzfrage in diesem Monat behandelte das Thema „Importquoten“. Der APOkix wird unterstützt von der NOWEDA eG Apothekergenossenschaft und dem Deutschen Apotheker Verlag. Die aktuellen APOkix-Ergebnisse können unter www.apokix.de kostenfrei heruntergeladen werden.