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30. September 2022

Michael Hülsiggensen ist Head of DACH Market bei SurePay. Im Interview erklärt er, welche Online-Betrugsmaschen es gibt und wie sie umgangen werden können.

Die Corona-Pandemie hat nicht nur das Einkaufen im Online-Kanal befeuert, sondern auch das Online-Banking weiter verbreitet. Gleichzeitig sehen wir auch einen Anstieg bei den Betrugsfällen im digitalen Zahlungsverkehr. Wie hängt das zusammen?

Durch die Digitalisierung gewinnen Online-Angebote und Services seit vielen Jahren an Bedeutung. In den letzten zwei Jahren hat sich diese Entwicklung situationsbedingt noch deutlich verstärkt: Immer mehr Menschen sind online gegangen, ganz bewusst oder teilweise auch, weil es einfach notwendig war. Das hat zur Folge, dass auch mehr „ungeübte” Konsumenten und Konsumentinnen heute Online-Banking und digitale Zahlungsprozesse nutzen – ein gefundenes “Fressen” für Betrüger und Cyberkriminelle. Gleichzeitig werden die Betrugsmethoden und -maschen fortlaufend besser und perfider. Deswegen sind zusätzliche proaktive Schutzmaßnahmen so enorm wichtig, um eben auf digitalen Zahlungsbetrug nicht erst zu reagieren, wenn es bereits zum Schaden kam. Solche Mechanismen können übrigens auch angewandt werden, um Verbrauchende besser vor eigenen Fehlern zu schützen.

Welche konkreten Beispiele an Betrugsfällen der nahen Vergangenheit hätten durch weitere Sicherheitsmaßnahmen verhindert werden können?

Ein konkretes Beispiel ist der zunehmende Rechnungsbetrug, bei dem die „Fraudster” Rechnungen im Namen eines anderen Unternehmens ausstellen, beispielsweise eines Online-Händlers oder Lieferanten, und dazu manipulierte Angaben zur Bankverbindung angeben. Ähnliches passiert auch immer öfter mit Zahlungsanweisungen auf Marktplätzen und Anzeigenbörsen, oder beim sogenannten “Enkeltrick” auch mit vermeintlichen Verwandten über WhatsApp und Co. Betrüger setzen dabei immer häufiger auf online verfügbare Informationen sowie das sogenannte „Social Engineering” und die „Schwachstelle Mensch“, um vorab die Informationen zu sammeln, die sie benötigen, um eine zunächst glaubhaft erscheinende Forderung zu stellen.

Das prominenteste Beispiel der jüngsten Zeit ist aber vielleicht der Auszahlungsstopp der Corona-Soforthilfe, aufgrund manipulierter Bankverbindungen. Zum Vergleich: In den Niederlanden wurden vorher alle Angaben geprüft – übrigens mit SurePay Lösungen – wodurch es keinen derartigen Betrug und keinen damit verbundenen Auszahlungsstopp gab.

Inwieweit werden Sicherheitsprüfungen und weiterführende Services zur Unterstützung des Zahlungsprozesses zum Erfolgsfaktor?

Zum einen geben proaktiv angebotene Sicherheitsprüfungen und Maßnahmen zur Betrugsprävention den Menschen ein gutes Gefühl und stärken ihr Vertrauen in einen Anbieter oder Service. So wird dieser Kundenschutz immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvor- oder -nachteil. Zu diesem Ergebnis kommt auch unsere kürzlich gemeinsam mit dem ECC KÖLN durchgeführte Fachstudie. Zum anderen werden die teilweise beträchtlichen Nachbearbeitungskosten von Betrug und Fehlern im Zahlungsverkehr eingespart und natürlich auch viel Ärger und Unmut vermieden.

Sind Verbraucherinnen und Verbraucher gezwungen zwischen Convenience und Sicherheit zu wählen oder geht auch beides gleichzeitig? Worauf sollten Händler und auch Banken besonders achten?

Nein, Convenience und Sicherheit sollten dabei Hand in Hand gehen, als ein fließender Prozess ohne störende Elemente. Sowohl Händler als auch Banken sollten verstärkt auf einen bequem gestalteten Schutz ihrer Kunden achten, nicht zuletzt auch, um sich selbst zu schützen und die eigene Position zu stärken.

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