Recap zur NRF – Retail’s BIG SHOW 2016 in New York
Gemeinsam mit Adrian Hotz, seines Zeichens E-Commerce-Berater und Partner des ECC KÖLN, bin ich nach New York gejettet, um die neuestens Trends zu entdecken, Stores zu checken, zu networken – und nicht zuletzt, um für Demandware eine „German Roundtable Discussion“ zum Thema Smart Natives zu moderieren. Wir haben einige spannende Impulse mitgenommen und berichten darüber in diesem und in einigen folgenden Blogbeiträgen.
Lohnt sich die NRF eigentlich?
Die Frage haben uns im Vorfeld einige unentschlossene CEOs gestellt, die wir für unseren Roundtable gewinnen wollten. Lohnt sich die Reise nach New York eigentlich, findet man hier die ultimativen Antworten auf den drängenden Fragen des Handels? Sind echte Innovationen zu entdecken? Die eindeutige Antwort: Jein. Nur für die NRF lohnt sich der Trip definitiv nicht. Die DMEXCO in Köln ist mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar relevanter für deutsche Player – vor allem wenn man als Händler oder Hersteller das Vorabendevent Be.Inside Premium mitnimmt.
Es lohnt sich dann, wenn man im Vorfeld die Angebote nutzt, die vor allem Dienstleister bieten, und sich sein eigenes Programm ergänzend zur NRF strickt. Store Tours, Vorträge, Diskussionsrunden, Start-up-Pitches, Networking-Dinner, Sightseeing u.v.m. Wir haben ein paar deutsche Delegationen großer Retailer getroffen, die ein straffes aber hochspannendes Programm über fünf Tage absolviert haben. Und die Gespräche, die man im wärmenden roten Bademantel auf einer Roof-Top-Bar mit Blick auf das beleuchtete Empire-State-Building (Foto) führt, bleiben definitiv in Erinnerung.
Um welche Themen geht es auf der NRF?
It’s all about Omni-Channel, Customer Centricity, Engagement, Big Data, Analytics, Efficiency, …. Die Themen sind also die gleichen, die wir auch in Deutschland diskutieren. Unsere Collage der auffälligsten Aussteller-Slogans auf der NRF verdeutlicht dies eindrucksvoll. Wir können auch nicht behaupten, dass wir in New York wirklich neue, andere Antworten auf die drängenden Fragen gefunden haben. Einige Impulse waren dann aber natürlich doch dabei: Zum Beispiel der kleine Robotor Pepper, der ja auch schon in deutschen Medien für Aufsehen gesorgt hat. Pepper ist knapp über einen Meter groß, spricht diverse Sprachen und kann Emotionen von Menschen erkennen und darauf reagieren. Und das funktioniert schon ganz gut: Die großen Augen und die Bewegungen strahlen etwas Menschliches aus. Man kann sich gut vorstellen, dass Pepper nicht nur als Highlight und damit Frequenzbringer in Stores agieren kann. Pepper könnte beispielsweise auch als Verkaufshelfer Produktinformationen bieten, auf Services hinweisen oder Wege weisen.
Amazon prägt das Bild der Messe und der Stadt New York ohne selbst dort zu sein
Auf der NRF war Amazon nicht direkt präsent, im trubeligen Leben Manhattans aber dafür umso mehr. Uns sind mehrere „Amazon Prime-Now“-Lieferanten über den Weg gelaufen, die – recht hektisch – damit beschäftigt waren, eine Bestellung innerhalb von einer Stunde auszuliefern. In einem Wolkenkratzer haben wir eine Amazon Prime Now-Packstation entdeckt, die den Prime-Kunden in diesem Gebäude erlaubt, eine Bestellung über Amazon innerhalb von einer Stunde zentral über die Packstation in der Lobby des Gebäudes in Empfang zu nehmen. Gerade im geschäftigen Manhattan kann man sich sehr gut vorstellen, dass dieser Service auf große Akzeptanz stößt. Aber auch in Deutschland werden ja hinsichtlich der Amazon-eigenen Packstationen gerade die ersten Projekte angeschoben.
Welches Stores sind angesagt?
Unsere Store Tour, die wir auf Einladung von Demandware unternommen haben, und weitere Store Checks haben die spannendsten Impulse geliefert. In New York wird nicht mehr über Cross-Channel oder Omni-Channel gesprochen, es wird umgesetzt. In den großen Flagship-Stores von Ralph Lauren oder auch Microsoft ist der Point-of-Sale schon ziemlich digital, die Kanäle sind weitreichend vernetzt.
Besonders beeindruckt hat uns der Ralph Lauren-Store auf der 5th-Avenue, der Erlebnis und Technik sehr gut miteinander kombiniert. Der Empfang im Eingangsbereich wird von einem riesigen Display dominiert, das einen ersten Eindruck von der Abenteuerwelt vermittelt, die die Kunden erwartet. Drei Schritte weiter ist man auch schon mitten drin: Ein großes Kanu in der Mitte des Raums, viel Holz, coole Styles. Man befindet sich für einen kurzen Moment in den kanadischen Rockies. Wer nicht auf Abenteuer steht, geht einfach weiter und entdeckt andere Erlebniswelten. Vom maritimen Schick für die Frau von Welt, über farbenfrohe Styles mit Original-Vespa als Hingucker bis hin zu edler Kaffee-Bar ist alles dabei. Inspirierend, zum Verweilen einladend und letztendlich auch dazu verleitend, das ein oder andere Stück mit in die Umkleidekabine zu nehmen. Und dort erwartet die Kunden dann eine wundersame Spielerei: Die interaktive Umkleidekabine. „Integrated commerce“ ist das Buzzword - mit dem Ralph Lauren Cross-Channel-Lösungen heute schon in das Reich der Geschichte verbannen will. Shopper können über die in den Spiegel integrierte Nutzeroberfläche verschiedene Größen, ergänzende Produkte oder auch Beratung anfordern. Und sie können Produkte auch direkt bestellen und nach Hause liefern lassen.
Über weitere Store-Highlights berichten wir in den kommenden Wochen an gleicher Stelle
Und unser Fazit?
Wir haben in fünf Tagen vor Ort viel erlebt: Innovative Stores, sehr gute Diskussionen und Gespräche, Sightseeing – und vor allem die Store Checks waren sehr inspirierend und haben nicht zuletzt neues Futter für unsere Vorträge gebracht. Wer uns auf Kongressen oder in Diskussionsrunden trifft oder uns für das eigenen Firmenevent bucht, wird sicherlich das ein oder andere Foto oder eine Anekdote aus unserer Zeit dort entdecken. Danke an Demandware – vor allem an Georg Wesinger, Janine Ege, Jessica Bergmann, Elana Anderson, Sharon Forder und Rob Garf – für den Support und die gute Zeit, die wir dort mit Euch hatten!