Vergangene Woche haben Walmart und Google angekündigt, zu kooperieren – eine Neuigkeit, die hohe Wellen geschlagen hat. Kein Wunder: Immerhin handelt es sich um den weltgrößten Einzelhändler und den wohl bedeutendsten Internetkonzern mit der in der westlichen Welt dominanten Suchmaschine. Ab Ende September sollen Konsumenten in den USA über den Sprachassistenten von Google hunderttausende Walmart-Artikel bestellen können.
Was steckt dahinter? Marktanteile gegen den aller Vorraussicht nach bald zweitgrößten Einzelhändler der Welt – Amazon – zu verteidigen, dürfte ein zentrales Motiv von Walmart sein. Spannender erscheint mir jedoch der Kampf um die Touchpoints zum Kunden in der Kaufanbahnungsphase. Hier konkurriert Amazon mit Google, aber auch mit Facebook und anderen Internetunternehmen. Es geht um die Frage, wo sich Kunden über Produkte informieren und wo die Kaufimpulse ausgelöst werden.
Mit unserer ECC-Cross-Channel-Studie haben wir 2013 für Deutschland erstmals ermittelt, dass Amazon vor Onlinekäufen häufiger als Informationsquelle genutzt wurde als Google. Diese Entwicklung hat sich fortgesetzt, wie unsere Zahlen der aktuellen Studie „Cross-Channel – Quo Vadis?“ zeigen: Vor 62 Prozent der Onlinekäufe, die auch im Netz vorbereitet werden, wird Amazon als Informationsquelle genutzt. Dagegen recherchieren Kunden „nur“ bei jedem zweiten dieser Onlinekäufe bei Google. Bei stationären Käufen, die vorab online vorbereitet werden, ist das Verhältnis (noch?) anders herum, aber Amazon ist auch hier sehr gut aufgestellt: Wurde vor einem Kauf im Geschäft das Internet als Informationsquelle genutzt, dann in 48 Prozent der Fälle Amazon, bei sechs von zehn dieser Käufe Google.
Amazon punktet bei Konsumenten mit einem einheitlichen Leistungsversprechen. Hier will Google nun in den USA mit der Kooperation mit Walmart nachziehen. Wir dürfen gespannt sein, wie dies die Customer Journey verändert. Schon jetzt zeigen die genannten Zahlen deutlich: Das Informations- und Kaufverhalten der Konsumenten verändert sich dramatisch. Nur wer hierauf schnell und konsequent reagiert, wird Kunden auch morgen noch erreichen können. Eine detaillierte Kenntnis über die Customer Journey der eigenen Zielgruppen ist für Händler unabdingbar. Wir unterstützen Sie dabei gerne. Sprechen Sie uns an!