Im Rahmen unserer Interviewreihe „ECC CLUB Mitglieder im Gespräch“ haben wir uns mit Mark Krake, Geschäftsführer des ERP-Spezialisten metas GmbH, über die Ausgestaltung der Lieferkette im E-Commerce-Zeitalter unterhalten.
Welche Auswirkungen hat der anhaltende Boom des Onlinehandels auf das Supply-Chain-Management und welche besonderen Herausforderungen sehen Sie in diesem Kontext vielleicht auch?
Der anhaltende Boom des Onlinehandels hat gravierende Auswirkungen und macht die Supply Chain zum „kritischen Punkt“ des E-Commerce. Die Unternehmen stehen vor zwei wesentlichen Herausforderungen. Zum einen die Steigerung der Servicequalität durch anspruchsvollere Onlinekunden, die ihre Ware so schnell wie möglich am Ort ihrer Wahl erhalten möchten. Zum anderen der Einsatz einer effizienten Logistiklösung, was die Lager- und Beschaffungsverwaltung sowie die Versand- und Retourenabwicklung umfasst. Höchste Priorität bei den Logistikzielen genießen daher die Erfüllung von Kundenanforderungen, Lieferzuverlässigkeit/Termintreue, das Thema Rückverfolgbarkeit und die Reduzierung von Logistikkosten.
ERP-Systeme, ergänzt um Tools wie perfekt eingestellte APS-Systeme für die Logistik, sind die Basis für künftiges Wachstum und unterstützen Unternehmen bei diesen Logistikzielen. Darüber hinaus ermöglichen die ERP-Systeme neben realitätsnaher Geschäftsplanung und zusätzlicher Flexibilität, den Spagat zwischen kurzen Reaktionszeiten und Rentabilität zu meistern.
Der anhaltende Boom im Onlinehandel und die rasante Entwicklung der Digitalisierung machen es für Unternehmen daher zur Überlebensfrage, ihre Strategien auf Basis neuer digitalisierter Geschäftsmodelle anzupassen und die dafür erforderlichen Kompetenzen zu erwerben und zu sichern.
Der digitale Wandel bietet natürlich auch Chancen für Unternehmen, Prozesse effizienter und kundenorientierter aufzusetzen. Wenn Sie in die Zukunft blicken: Wie digitalisiert und vielleicht auch automatisiert wird die Lieferkette in fünf Jahren aussehen?
Wichtigster Treiber des digitalen Wandels ist der Endkunde mit individuellsten Kundenwünschen. Dabei sind Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Qualität und Schnelligkeit zentrale Wettbewerbsfaktoren der nächsten fünf Jahre. Zukünftig geht es daher in erster Linie um die Fähigkeit, die enormen Datenmengen, sog. Big Data, in Echtzeit zu verarbeiten und den verschiedenen Beteiligten, wie Lieferanten, Verbrauchern und Logistikunternehmen, einen effizienten Zugriff darauf zu ermöglichen.
Historisch gewachsene IT-Systeme kommen bei dieser Informationsfülle an ihre Grenzen. Jedes Unternehmen ist daher früher oder später gezwungen, seine IT-Landschaft den Anforderungen anzupassen, um den in Zukunft lebenswichtigen Datenfluss sowie eine echtzeitnahe Analyse dessen überhaupt zu ermöglichen.
Optimismus und Zuversicht sind aus unserer Erfahrung wichtige Voraussetzungen, um mit der rasanten Entwicklung der Digitalisierung Schritt zu halten und neue Vorgehensweisen zu implementieren. Ausgestattet mit Experimentierfreude und einem positiven Umgang mit Fehlern als unverzichtbarer Bestandteil einer Fast-Failure-Kultur werden langfristig am Markt die Unternehmen bestehen, die ihre Prozesse durch Automatisierung und Digitalisierung skalieren können.
Was schätzen Sie am meisten am ECC-Club?
Als neues Mitglied im ECC-Club schätzen wir die qualitativ hochwertigen, fundierten und vor allem in diesem schnelllebigen Umfeld wichtigen aktuellen Informationen. Besonders freuen wir uns auf das kommende ECC-Forum im April 2018. Zum einen für einen aktuellen Status-quo am Markt, Impulse, Innovationen und neueste Entwicklungen, zum anderen um uns mit gleichgesinnten Enthusiasten auszutauschen und zu vernetzen.
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