Die Fashionbranche beziehungsweise der Fashion-Fachhandel ist in besonderem Maße von den Restriktionen zur Eindämmung des Coronavirus betroffen. Im Rahmen der ECC WEBINAR DAYS geben unsere Kollegen Max-Henrik Fabian und Hansjürgen Heinick am 05. Mai um 14 Uhr zunächst einen allgemeinen Überblick über die retrospektive Entwicklung des Fashionmarktes und die strukturellen Veränderungen in der Distributionslandschaft und gehen unter anderem auch auf die aktuelle Situation in Zeiten der Coronakrise ein. Lesen Sie jetzt im Interview mit unseren beiden Kollegen, auf was sich die Teilnehmer*innen noch freuen dürfen.
Welche Entwicklungen waren in der Fashionbranche in den letzten Jahren zu beobachten?
Die Fashionbranche konnte sich erfreulicherweise in den letzten 10 Jahren nach Weltwirtschafts- und Dotcom-Krise wieder erholen. Trotzdem ist der Markt nach wie vor in Bewegung und kann nicht von der positiven Konsumlaune der letzten Jahre profitieren. Die hohe Sättigung des Marktes, der Warendruck und der Druck unter den Wettbewerbern können als Ursachen für diesen Sachverhalt herangezogen werden. Dennoch blicken wir positiv auf das abgelaufene Jahr 2019. Nach einem leichten Umsatzeinbruch von -0,4% im Jahr 2018 steht der Fashionmarkt im Jahr 2019 wieder mit einem Umsatzplus von 1,4% dar.
Welche aktuellen Trends seht ihr im Bereich Fashion? Was sind die Wachstumstreiber des Marktes?
Nach wie vor ist der seit Jahren anhaltende Sneaker-Boom ein Trend, der den Markt stark beeinflusst. Weiterhin ist Sportbekleidung allgemein zu einem großen Thema geworden, Stichwort Casualisierung. Die alt bekannten und Jahre lang für gute Zahlen des Fashionmarktes verantwortlichen Wachstumstreiber wie z.B. Accessoires mit den dazugehörigen Key Pieces gehören im Jahr 2019 aber nicht mehr zu den Gewinnern. Mit einem Ergebnis von -0,5% im Vergleich zum Vorjahr zählen Accessoires zu den Verlierern unter den Warengruppen.
Der Fashionhandel ist durch die Schließungen der Geschäfte besonders von der Coronakrise betroffen. Welche Auswirkungen können schon heute beobachtet werden?
Die Auswirkungen der Coronakrise wie Ladenschließungen und daraus resultierende massive Umsatzausfälle bringen erhebliche Unruhe in das angespannte Wettbewerbsumfeld Fashion & Accessoires. Insbesondere die weitere Zurückdrängung kleinerer Wettbewerber ist schon vor der Coronakrise befürchtet worden und der Einzelhandelsshutdown wirkt jetzt als Katalysator dieser Entwicklung. Unabhängig von Format und Größe der Händler ist eine besondere Herausforderung im Bereich Fashion die Problematik rund um das Shoppingerlebnis. Unsere Befragungsergebnisse zeigen: Der Produktkauf rund um Fashion wird weniger oft mit einer konkreten Kaufabsicht verbunden, sondern eher mit einem allgemeinen Shoppingausflug. Und auf solche Ausflüge wird der Großteil der Verbraucher wohl in Zeiten von Mundschutz & Einmalhandschuh vorerst verzichten.
Inwieweit hilft die kürzlich genehmigte Öffnung von Geschäften bis zu 800qm, um den Schaden der Branche durch die Krise zu minimieren?
Die ersten Lockerungen der Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus sind natürlich erst einmal positive Nachrichten für die Branche. Dennoch stehen starke Umsatzeinbußen nach wie vor im Vordergrund, schließlich wird der bedeutende Teil der Fashionbranche im stationären Handel durch die Regelungen weiterhin beeinträchtigt sein. Zwar lassen sich erste Besserungen, auch im Konsumverhalten der Verbraucher erkennen, doch von Normalität kann leider noch nicht die Rede sein.
Auf welche Insights dürfen sich die Teilnehmer*innen des Webinars noch freuen?
Im ersten Teil des Vortrages werden wir die Fashionbranche anhand von einigem Zahlenmaterial auf Markt- und Distributionsebene durchleuchten. Außerdem werden wir in dem Webinar kurz auf die Onlinemarktentwicklung eingehen. Im zweiten Teil des Vortrages werden wir uns auf die aktuellen Entwicklungen der Coronakrise und deren Auswirkungen auf die Fashionbranche konzentrieren.
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