Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit Umsatzrückgängen zwischen 0,7 und 2,6 Prozent konnte im Markt für Elektroinstallationsmaterial im vergangenen Jahr wieder eine Positiventwicklung beobachtet werden. Die aktuelle Hochrechnung für 2015 beläuft sich auf ein Plus von 2,3 Prozent. Das zeigt der aktuelle „Branchenfokus Elektroinstallationsmaterial“ des IFH KÖLN.
Das aktuelle Marktvolumen zu Endverbraucherpreisen für Elektroinstallationsmaterialien und entsprechendes Zubehör beträgt gut 13,9 Milliarden Euro. Dieser Wert entspricht zwar noch nicht wieder dem Niveau des Jahres 2011, befindet sich aber über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Mit dieser Entwicklung hat sich der Binnenmarkt für Elektroinstallation in den vergangenen drei bis vier Jahren leicht von der baukonjunkturellen Entwicklung insgesamt gelöst.
Auf Pro-Kopf-Ausgaben umgerechnet, gab jeder Deutsche im vergangenen Jahr im Durchschnitt 171,61 Euro für Sicherungen, Kabel, Zählertafeln und Co. aus.
Distribution: Handwerk dominiert
Die Distribution von Elektroinstallationsmaterial erweist sich als traditionell sehr stark konzentriert. Wie auch beispielsweise bei Warengruppen aus dem Baustoffsegment oder dem Bereich Sanitär/Heizung dominiert das Handwerk im Rahmen des dreistufigen Vertriebs die Distribution an den Endkunden bzw. an gewerbliche Kunden. Diese geht hier Hand in Hand mit der Installationsleistung bzw. dem Einbau durch das Gewerk. So wurden in den vergangenen Jahren rund 80 Prozent der Umsätze auf Endverbraucherebene durch das Handwerk generiert. Entsprechend gering fällt damit die Bedeutung der verschiedenen Handelsvertriebswege aus. Und auch der Online-Handel besitzt mit nicht einmal einem Prozent Marktanteil hier nur eine marginale Bedeutung.
Deutschland wichtigster Markt in Europa
Der Blick über den Tellerrand auf den Elektroinstallationsmarkt in Europa zeigt, dass Deutschland im insgesamt 54,6 Milliarden großen EU-Markt mit 25 Prozent Umsatzanteil den wichtigsten Ländermarkt darstellt. Dahinter folgen Frankreich (16 Prozent), Großbritannien (13 Prozent) und Italien (10 Prozent). Äquivalent zum deutschen Markt besitzen die Warengruppen Kabel/Leitungen, Befestigungsmaterialien und Schaltschränke/Zählertafeln auch im europäischen Kontext die höchste wertmäßige Bedeutung.
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Der „Branchenfokus Elektroinstallationsmaterial“, Jahrgang 2016, des IFH KÖLN liefert detaillierte Daten zu Marktvolumina, Warengruppen, Vertriebsstrukturen und vielem mehr.