Digitale Rezeptsammelstellen sind seit Längerem ein Thema, das die Gesundheitsbranche sowie die Apotheken vor Ort bewegt. Im Januar sind nun im Saarland und in Baden-Württemberg die ersten Terminals in Betrieb genommen worden. Patienten können ihre Rezepte an den Automaten, die zum Beispiel in Orten stehen, wo es keine eigene Apotheke gibt, einscannen und bekommen die Medikamente nach Hause geliefert. In seiner Januar-Befragung widmet sich der APOkix des IFH KÖLN diesem aktuellen und spannenden Thema und untersucht, wie deutsche Apothekenleiterinnen und -leiter digitale Rezeptsammelstellen bewerten.
Digitale Rezeptsammelstellen punkten durch vielfältige Vorteile
Grundsätzlich steht jeder zweite APOkix-Teilnehmer digitalen Rezeptsammelstellen positiv gegenüber. Zwei von drei Apothekenleiterinnen und -leitern sehen in deren Einsatz vielfältige Vorteile. So punkten die digitalen Sammelstellen aus Apothekersicht vor allem durch Effektivität und Effizienz. Sie vereinfachen nicht nur die Arzneimittelversorgung auf dem Land, sondern ermöglichen nach Ansicht vieler APOkix-Teilnehmer auch, dass Rezepte schneller verarbeitet und Arzneimittel dadurch auch schneller zugestellt werden. Die Lieferung der Medikamente beschränkt sich dabei auch nicht nur auf die ärztlich verschriebenen Arzneimittel, sondern kann durch die Patienten auch individuell um OTC-Präparate ergänzt werden. Ein großer Pluspunkt, finden rund 65 Prozent der befragten Apotheker.
Herausforderungen überwinden, um Vorteile zu realisieren
Aber: Den Vorteilen stehen auch Herausforderungen gegenüber. Drei von vier APOkix-Teilnehmern sehen ein Problem im Kosten-Nutzen-Verhältnis der digitalen Rezeptsammelstelle. Zudem befürchtet der Großteil der APOkix-Teilnehmer, dass die Technologie besonders für ältere Patienten zu kompliziert sein könnte. Zudem könnten nach Meinung jedes zweiten Befragten Datenschutzbedenken aufkommen.
Um diese patientenseitigen Herausforderungen zu überwinden, ist es wichtig, dass die potenziellen Nutzer bei der Installation einer digitalen Rezeptsammelstelle eine patientenorientierte und sorgfältige Einführung erhalten. Dies ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass Patienten Vertrauen zu dieser neuartigen Technologie aufbauen können. Nur so können digitale Rezeptsammelstellen eine neue, sinnvolle Verbindung der digitalen Welt mit der persönlichen Betreuung und Beratung der Apotheken vor Ort werden.
Konjunkturindizes im Aufwärtstrend – das Ende der Talfahrt?
Im Februar zeigen beide Indizes für die Apothekenkonjunktur eine positive Entwicklung. Sowohl der Konjunkturindex zur aktuellen Geschäftslage als auch der Index zur Erwartungshaltung für die nächsten zwölf Monate legt im Vergleich zum Januar zu. Die Teilnehmer des APOkix bewerten die aktuelle Geschäftslage im Februar mit 98,7 Punkten, den Ausblick auf das nächste Jahr mit 70,4 Punkten. Während der Konjunkturindex zur aktuellen Geschäftslage damit fast die neutrale 100-Punkte-Marke erreicht, klettert der Index zur Erwartungshaltung immerhin den höchsten Wert der letzten zwölf Monate.
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