Smart Natives gehören zur Gattung „Homo Connectus“: Sie sind immer erreichbar, stets informiert und untereinander verbunden. Die unter 25-Jährigen sind mit dem Internet aufgewachsen und haben somit einen selbstverständlichen Zugang zu mobilen Endgeräten und Co. Ihr Smartphone ist für sie „wie Kaffee am Morgen“ und ihr „wichtigstes Werkzeug“. So heißt ihr Motto „Always on“. Dennoch hat der stationäre Handel auch bei den Smart Natives seinen festen Platz. Unternehmen müssen aber neue Informationsquellen im Fokus haben und auch auf neue Geschäftsmodelle setzen.
Neue Informationsquellen – Blogger als Umsatztreiber für Unternehmen?
Blogger schreiben über das, was sie täglich bewegt. So werden beispielsweise in Mode- oder Kosmetikblogs verschiedene Produkte ausführlich bewertet. Bei den Smart Natives stößt dies auf großes Interesse: Rund 66 Prozent lesen Blogs – davon 30 Prozent mindestens wöchentlich. 14 Prozent verfügen sogar über einen eigenen Blog. Unternehmen haben das Potenzial erkannt und nutzen Blogger als Multiplikatoren oder betreiben eigene Corporate-Blogs. Obwohl Smart Natives die Kooperationen von Bloggern und Unternehmen kennen und ihnen daher im Vergleich weniger vertrauen als Produktbewertungen in Online-Shops, haben immerhin 60 Prozent der Blog-Leser schon einmal ein Produkt wegen einer Blog-Vorstellung gekauft.
Neue Geschäftsmodelle – Smart Natives sind kritischer und weniger besitzorientiert
Obwohl – oder gerade weil – Smart Natives mit dem Internet bestens vertraut sind, kennen sie auch die Risiken des Online-Shoppings. Zudem sind sie sich nach dem Online-Kauf auch häufig unsicher, ob sie wirklich das richtige Produkt bestellt haben. Es fehlt zum einen die Produkterfahrung und zum anderen können die zahlreichen Informationsquellen, auf die sie vor dem Kauf online zugreifen können, nicht bewertet werden. „Neue“ Geschäftsmodelle wie Curated Shopping bieten hierfür Anknüpfungspunkte. Auch Social Sharing als Trend im Nachhaltigkeitskontext, das Mieten von Produkten, trifft den Nerv der Zeit: 17 Prozent haben schon einmal Car-Sharing-Angebote genutzt oder Kleidung gemietet. Verglichen mit den deutschen Onlinern sind dies fast doppelt so viele.
Fazit
Smart Natives geben als „Early Adopter“ einen Hinweis auf zukünftige Entwicklungen. Der Handel muss sich auf ganz neue Verhaltensweisen einstellen. Durch die intensive Smartphonenutzung wird die mobile Optimierung zum Hygienefaktor. Mit Blogs, aber auch Instagram und Co. kommen Informations- und Inspirationsquellen in den Fokus, die bisher eine untergeordnete Bedeutung spielen. Diese Kanäle zu bespielen und in die Markenkommunikation einzubinden wird Pflicht. Gleichzeitig müssen sich Unternehmen Gedanken über Geschäftsmodelle machen: Mieten ist das neue Kaufen und (richtige) Beratung wird auch bei den Smart Natives gerne gesehen.
Über die Kurzstudie
Die Kurzstudie „Digital geboren: So ticken Smart Natives“ des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit hybris software beschäftigt sich mit der Frage, welche Faktoren das zukünftige Konsumverhalten beeinflussen und welche Auswirkungen damit auf den Handel zukommen.
Die Kurzstudie kann unter folgendem Link abgerufen werden: http://bit.ly/SmartNatives2015