„RETAIL TRANSFORMATION – Gemeinsam Zukunft denken“ – unter diesem Motto fand am 16. und 17. November der Deutsche Handelskongress 2016 in Berlin statt, bei dem auch wir wieder dabei waren.
Dass der digitale Wandel auch vor den traditionellen Handelskonzepten keinen Halt macht und sich Unternehmen aufgrund von gesellschaftlichen und technischen Umbrüchen neu definieren müssen, das haben viele der mehr als 1.000 Besucher mittlerweile verstanden. Auf dem Kongress bot sich ihnen die Möglichkeit, gemeinsam mit prominenten Referenten aus Wissenschaft und Politik über die Herausforderungen und Chancen des Handels zu diskutieren und erneut Forderungen bezüglich der Rahmenbedingungen wie z. B. die Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage oder die Abschaffung der WLAN-Störerhaftung aufzugreifen.
Das Programm – moderiert von Dunya Hayali – versprach spannende Impulse aus Handel, Industrie und Wissenschaft. Zu den mehr als 100 nationalen und internationalen Speakern zählten neben Kanzleramtsminister Peter Altmaier und SPD-Generalsekretärin Katarina Barley zahlreiche Top-Manager wie Dr. Stephan Fanderl (Geschäftsführer der KARSTADT Warenhaus GmbH), Dr. Frank Appel (Vorstandsvorsitzender der Deutsche Post DHL Group) oder Erich Harsch (Geschäftsführer dm-drogerie markt GmbH + Co KG).
Heute auf Veränderungen reagieren
Unter den übergeordneten Themenblöcken wie z. B. Future Customer, Future Strategy, Future Digitization, oder auch Future Business wurden zahlreiche Themen diskutiert, die den Handel bewegen: Wie kann man das Kundenerlebnis neu inszenieren? Was sind Zukunftsstrategien für den Handel in der Innenstadt? Wie müssen sich Unternehmenskulturen verändern, um attraktiv für die Mitarbeiter von Morgen zu sein? Was kann man von Vorreitern des Digitalen Wandels lernen? Die Referenten waren sich einig: Der Handel verändert sich aktuell massiv und Unternehmen, die innovations- und wettbewerbsfähig sein wollen, müssen sich neuen Gegebenheiten anpassen (können). Dies jedoch nicht erst in der Zukunft sondern schon heute. Doch bei allen strukturellen Veränderungen innerhalb von Unternehmen darf man eins nicht vergessen: den Kunden nicht aus den Augen zu verlieren. Denn in Zukunft wird es mehr denn je darum gehen dem Kunden Produkte und Leistungen zu bieten, die einen echten Mehrwert liefern und das Leben der Kunden bequemer machen.
Amazon ist ein Händler der dies aktuell sehr erfolgreich macht und daher für viele Besucher Messlatte und Dorn im Auge zugleich ist. Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH KÖLN, griff in seinem Vortrag „Alles online oder was? – Der Einzelhandel im digitalen Zeitalter“ nochmals auf, was Amazon so herausfordernd macht und wie aber der Einzelhandel darauf reagieren kann bzw. dies bereits erfolgreich tut.
Begleitmesse Retail World
Der Deutsche Handelskongress ist aber nicht nur der Jahreskongress für den deutschen Einzelhandel sondern auch für seine Dienstleistungspartner, die sich auf der angrenzenden Retail World mit Messeständen oder Vorträgen präsentieren konnten. Auch IFH-Geschäftsführer Boris Hedde stellte dort im Rahmen seines Vortrags „Print wirkt … auch im digitalen Zeitalter?“ Vorabergebnisse der neuen Studie „Prospekt wirkt! Symbiose oder Kannibalisierung?“ vor, die das IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit MEDIA Central erstellt hat.
Deutscher Handelspreis für mytheresa.com, Conrad Electronics und Friedhelm Dornseifer
Für viele ein Highlight der gesamtem Veranstaltung bot sich am Abend des ersten Kongresstages: Die Verleihung des deutschen Handelspreises, den in diesem Jahr mytheresa.com (Managementleistung Mittelstand), Conrad Electronics (Managementleistung Großunternehmen) und Friedhelm Dornseifer (Lifetime Award) erhielten.
„RETAIL TRANSFORMATION – Gemeinsam Zukunft denken“ – Der Kongress hat erneut gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Handel, Politik und Wissenschaft in Zeiten des digitalen Wandels ist, aber auch dass ein Umdenken auf allen Ebenen stattfinden muss, um den deutschen Einzelhandel zukunftsfähig und international wettbewerbsfähig zu gestalten.