In der Schweiz dürfen speziell qualifizierte Apotheker seit 2016 erwachsene Patienten selbstständig und ohne Rezept gegen bestimmte Infektionskrankheiten, z. B. gegen Grippe, impfen. Auch in anderen europäischen Ländern ist dies gängige Praxis. In Deutschland wird die Einführung eines Impfrechts für Apotheker durchaus kontrovers diskutiert. In der aktuellen Befragung des APOkix im September konnten Apothekenleiterinnen und -leiter Stellung dazu beziehen, wie sie die Einführung eines solchen Modells in Deutschland bewerten.
Rund 61 Prozent der Apotheker haben sich für ein Impfrecht ausgesprochen, vorausgesetzt sie verfügen über die entsprechende Qualifikation. Dies hätte aus Sicht der Apothekeninhaberinnen und -inhaber nicht nur den Vorteil, dass die heilberufliche Kompetenz der Apotheker gestärkt würde, sondern es würden auch Barrieren abgebaut, die Patienten vom Impfen abhielten. Das Aufsuchen einer Apotheke, anstelle eines Arztes, würde den Zugang zu Impfungen vereinfachen, was sich nach Ansicht der Apothekerinnen und Apotheker positiv auf die Impfquote auswirken würde.
Impfrecht: Schulungen sind das A und O
Wie auch in anderen Ländern, sollte das Impfrecht nur für Apotheker mit entsprechender Qualifikation gelten. Aus Sicht der APOkix-Teilnehmer ist eine Zusatzqualifikation für die Impfung an sich und auch für den Umgang mit Impfzwischenfällen in Notsituationen, z. B. bei einem anaphylaktischen Schock, unabdingbar. Die Bereitschaft unter Apothekern, spezielle Schulungen zu absolvieren, die sie auf alle Eventualitäten vorbereiten, ist groß: Knapp zwei Drittel der befragten Apothekenleiterinnen und -leiter sind bereit, eine solche Qualifikation zu erwerben.
Allerdings sehen sie auch durchaus Herausforderungen hinsichtlich der Integration der Impfungen in die Arbeitsabläufe ihrer Apotheken. 44 Prozent haben die Befürchtung, dass das Impfen für ihre Arbeitsabläufe störend sein könnte. Um dem entgegenzuwirken, müssten entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen reibungslosen Arbeitsablauf gewährleisten.
Konjunkturindizes zeigen unterschiedliche Entwicklungen
Während der Konjunkturindex zur aktuellen Geschäftslage im September wieder an Fahrt aufnimmt und im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 4,4 Punkten verzeichnen kann, sinkt der Index zur Erwartung für die kommenden zwölf Monate auf 65,8 Punkte. Beide Indizes bleiben damit weiterhin deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke. Nicht einmal jeder vierte APOkix-Teilnehmer bewertet die aktuelle Geschäftslage positiv – lediglich elf Prozent haben einen positiven Blick auf die kommenden zwölf Monate.
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