Beacons werden derzeit als die neue „Wundertechnologie“ für den stationären Handel gefeiert. Dahinter steckt ein einfaches Prinzip: Minisender – die sogenannten Beacons – helfen Smartphones, auch innerhalb von Gebäuden zu navigieren. Das verspricht Vorteile sowohl für Konsumenten als auch für Händler. Eine gezielte Navigation durch das Geschäft erleichtert Kunden die Produktsuche. Zudem können sie individuelle Rabatte oder Gutscheine erhalten. Händler wiederum lernen ihre Kunden besser kennen und können ihnen so z. B. noch passgenauere Angebote zukommen lassen.
Doch wie attraktiv sind Beacons aus Konsumentensicht aktuell? Wird die neue Technologie überhaupt angenommen? Eine aktuelle länderübergreifende Umfrage des IFH KÖLN zeigt, dass deutsche Verbraucher der Beacon-Technologie noch verhalten gegenüber stehen. Mit durchschnittlich 4,6 von 10 Punkten sehen sie in Beacons und den damit verbundenen personalisierten Angeboten und Informationen nur einen geringen Nutzen. Zum Vergleich: Mit durchschnittlich 7,1 bzw. 6,8 Punkten stufen Spanier und Niederländer individuelle Angebote via Beacons als deutlich attraktiver ein. Britische Konsumenten reagieren ähnlich skeptisch, wie die befragten Deutschen, schreiben aber mit 5,4 Punkten Beacons ebenfalls noch einen höheren Nutzen zu.
„Deutsche Konsumenten sind beim Thema Datenschutz sehr sensibel. Dass eine App installiert werden muss, um die Beacon-Technologie nutzen zu können, kann dabei schon eine Hemmschwelle sein“, so Bettina Seul, Bereichsleiterin am IFH KÖLN. „Händler müssen daher klar kommunizieren, welche Daten von Verbrauchern wie verwendet werden und somit das Vertrauen der Verbraucher gewinnen.“
Beim Thema Couponing zeigen sich deutsche Konsumenten etwas aufgeschlossener: Durchschnittlich 5,7 von 10 Punkten lassen durchaus einen Nutzen von personalisierten Kassenbons, die entsprechend des eigenen Einkaufs Rabatte und Codes enthalten, erkennen. Dennoch: Auch hier liegt Deutschland im Ländervergleich hinten. Briten, Niederländer und insbesondere Spanier stufen die Technologie als teils deutlich nützlicher ein.