Gerade im Rahmen der Coronakrise werden Konsument*innen immer öfter dazu angehalten, auf Bargeld zu verzichten. Wir haben deswegen mit Anna Bejaoui, General Manager bei EVO Payments, über bargeld- und kontaktloses Bezahlen sowie die Möglichkeiten der Umsetzung auch für kleine Händler gesprochen.
Im Rahmen der Shutdown-Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus mussten viele Läden ihre Türen schließen. Vor allem kleine Unternehmen stehen jetzt auch nach der Wiedereröffnung vor großen Herausforderungen. Wie sollten sich Unternehmen Ihrer Meinung nach verhalten, um trotzdem im Geschäft zu bleiben?
Wichtig ist es, den eigenen Service am POS zu prüfen und diesen an die veränderten Kundenbedürfnisse anzupassen. Einer dieser Services ist es zum Beispiel, Kunden bargeldloses Bezahlen anzubieten. Da bargeldloses Bezahlen, vor allem auch kontaktloses Bezahlen, wesentlich hygienischer als der Umgang mit Bargeld ist, fragen immer mehr Kund*innen danach. Gleichzeitig läuft der kontaktlose Bezahlvorgang wesentlich schneller ab, was zu einer Zeitersparnis für Kund*innen und Händler führt. Sollen Produkte nun auch online vertrieben werden ist es auch dort wichtig, die beliebtesten Onlinebezahlmethoden anzubieten, um Kaufabbrüche zu vermeiden. Der richtige Paymentmix beeinflusst die Kaufentscheidung maßgeblich.
Vor allem das Thema „kontaktlose Zahlung“ steht derzeit immer mehr im Fokus. Viele Supermärkte fordern ihre Kunden auf, mit EC-Karte zu zahlen und immer mehr Geschäfte führen bargeldlose Zahlungen ein. Wie kann auch das kleine Café um die Ecke einen solchen Service anbieten?
Kontaktloses Bezahlen zu integrieren ist wirklich einfach! Nicht nur für Filialisten, sondern auch für kleine Einzelhändler und Selbstständige. Wir bieten hierfür verschiedene individuelle Lösungen an und können gemeinsam eine passende Produktlösung erarbeiten. Besonders Unternehmen, die das erste Mal bargeldloses Bezahlen anbieten möchten, haben viele Fragen. In der aktuellen Situation kann es beispielsweise sehr schwierig sein, den voraussichtlichen Umsatz und die Anzahl der Transaktionen einzuschätzen.
Während in Amerika selbst Kleinstbeträge völlig selbstverständlich mit Kreditkarte bezahlt werden können, hinkt Deutschland diesbezüglich noch hinterher. Wie sehen Sie das Thema Bargeld und Payment in der Zukunft?
Es ist zu erwarten, dass die Konsument*innen durch die Corona-Krise ihre Vorbehalte zu kontaktlosem Bezahlen ablegen und auch zukünftig die damit verbundenen Vorteile schätzen. Auch die Erhöhung der Freibeträge für kontaktlose Kartenzahlungen sehen wir als ein tolles Zeichen. Höhere Freibeträge animieren dazu, noch häufiger kontaktlos zu bezahlen. Auch wenn die Deutschen ihr Bargeld lieben, öffnen sie sich zunehmend für andere Bezahlmethoden und integrieren diese als selbstverständlichen Teil in ihren Alltag.
Welche Rolle nimmt in dieser ungewöhnlichen Zeit die Mitgliedschaft im ECC CLUB für Sie ein?
Durch den Zugang zu brandaktuellen Studien rund um den Handel und die Verbraucher sind wir immer top-informiert und können auf aktuelle Trends schnell reagieren. Diese wichtigen Informationen sowie wertvolle Brancheninsights kommen uns besonders bei der Produktentwicklung und der Vermarktung zugute. Darüber hinaus schätzen wir den Austausch innerhalb des Netzwerks, das jetzt enger denn je kooperiert.