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Der Markt für Bürowirtschaft konnte 2017 mit einem Plus von 3,3 Prozent erneut zulegen und erreicht ein Gesamtvolumen von 54,3 Milliarden Euro. Insgesamt definiert er sich über die Einzelmärkte Büromöbel, PBS-Artikel (zusammen: Büroausstattung/-bedarf) und PC/Software. Ein Blick auf diese Teilmärkte zeigt eine unterschiedliche Entwicklung. So erreicht Büroausstattung und -bedarf 2017 ein Volumen von 15,9 Milliarden Euro, mit PCs und Software werden 38,4 Milliarden Euro umgesetzt. Damit wächst der Markt mit der elektronischen Komponente um 4,7 Prozent. Das zeigt der aktuelle „Branchenfokus Bürowirtschaft“ von IFH KÖLN und BBE Handelsberatung.

Auch im längerfristigen Vergleich liegt die Entwicklung von PCs/Software deutlich über der Entwicklung von Büroausstattung. Der Marktreiber für PC & Co. ist die rasend schnelle und branchentypische technische Obsoleszenz, die zum fortwährenden und immer kurzfristigeren Ersatz zwingt. Bei der Büroausstattung liegen im Gegensatz dazu längerfristige Austauschrhythmen vor. Ähnlich verhält es sich mit PBS-Artikeln, die kostenintensiver sind.

Weniger Umsatz mit Papier – künftig alles digital?

Umsatzrückgänge sind vor allem bei Papier festzustellen. So ist das Marktvolumen für Bürokommunikationspapier seit 2013 um knapp 20 Prozent zurückgegangen. Bei Verbrauchsmaterial und sonstigen Papierwaren liegt der Umsatzverlust sogar bei über 20 Prozent.

Ganz anders verhält es sich mit Ansichts- und Glückwunschkarten, deren Umsatz im Zeitraum von 2013 bis 2017 um deutlich mehr als 30 Prozent gestiegen ist. Die hier zusammengefassten Segmente stehen im Fokus der privaten Nachfrage und stützen so neben klassischem Schreibwarenhandel, Papeterien, Geschenkartikel- und Souvenirläden & Co. immer stärker auch Randanbieter wie den Buchhandel, Posterläden sowie altbekannte Anlaufstellen wie Kauf-/Warenhäuser.

Deutschland und die EU im Vergleich

Insgesamt betrachtet steht die Bürowirtschaft in Deutschland zumindest in der quantitativen Entwicklung auf der Gesamtmarktebene gut da. Der wichtige Markttreiber „Büroarbeitsplatzanzahl“ befindet sich nach der überraschend schnellen Überwindung der 2009er Weltwirtschaftskrise nachhaltig im Aufwind. Zuletzt sind über 300.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden.

In der EU sieht die Entwicklung von Büromöbeln, PBS-Artikeln sowie Büroausstattung und -bedarf insgesamt deutlich dynamischer aus als auf dem deutschen Markt. Während die Teilmärkte in Deutschland entweder stagnieren oder minimal an Umsatz zulegen, können die Einzelmärkte in der EU jeweils ein Plus um die zwei Prozent verzeichnen. Insgesamt liegt der Umsatz mit den drei Teilmärkten bei 84,7 Mrd. Euro. Grund dafür ist nicht zuletzt die Tatsache, dass insbesondere osteuropäische Länder in den Bereichen Büroausstattung und Verbrauchsmaterialien noch einen starken Neubedarf aufweisen. Doch auch die deutsche Position im Gesamtmarkt Büroausstattung/-bedarf ist unbestritten an der Spitze zu finden.

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